Ressourcenschonende Bauweisen

10.000 KlimaHäuser für den Klimaschutz

Freitag, 28. Juni 2019 | 22:04 Uhr

Lajen – Am 27. Juni 2019 wurde in der Gemeinde Lajen das 10.000 KlimaHaus vom Landesrat für Energie, Umwelt und Klimaschutz, Giuliano Vettorato ausgezeichnet.

Ob Mehrfamilienhaus, Hotel oder Büroturm, italienweit erfüllen inzwischen zehntausend Gebäude die Kriterien des KlimaHaus Qualitätsstandards. Das erste KlimaHaus wurde 2002 in Oberbozen zertifiziert, seitdem haben sich das Bauen, aber auch das Südtiroler Zertifizierungssystem selbst stark weiterentwickelt. Das energieeffiziente Bauen wurde vom Pionier zum Standard und höchste Ansprüche an den Wohnkomfort sind mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden.

Der fest verankerte Baustandard ist aber auch ein ganz zentraler Baustein der Südtiroler Klimaschutzpolitik. Im Vergleich zum Bestand lassen sich mit einem modernen KlimaHaus etwa 90 Prozent der Energie einsparen und in wenigen anderen Bereichen können so leicht fossile durch erneuerbare Energien ersetzt werden.

„Dieses zehntausendste KlimaHaus steht stellvertretend für den Beitrag, den energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in Sachen Klimaschutz leistet. Gerade die aktuelle gesellschaftliche und politische Diskussion bestärkt uns darin, die KlimaLand-Strategie in diese Richtung konsequent weiterzuentwickeln und mit weiteren Initiativen wie KlimaGemeinde und KlimaFactory auch in anderen Bereichen konkret umzusetzen“, unterstrich der Landesrat Giuliano Vettorato während der Übergabe der Plakette an die stolzen Bauherren.

Italienweite und international wachsende Nachfrage

Da Gebäude für mehr als ein Drittel unserer Emissionen verantwortlich sind, ist angesichts des aktuellen Baubooms der Stellenwert nachhaltigen Bauens nicht hoch genug einzuschätzen. Laut Geschäftsbericht der Agentur wurden noch nie so viele Gebäude zertifiziert wie im Vorjahr.

Der KlimaHaus Qualitätsstandard erfreut sich auch außerhalb von Südtirol einer immer stärkeren Beachtung und Nachfrage. In Italien gibt es von Sizilien bis ins Aostatal bereits mehr als 2.000 zertifizierte KlimaHäuser. Nach Österreich, Schweiz, Deutschland und Spanien konnte vor kurzem auch das erste KlimaHaus in Griechenland zertifiziert werden. Mittlerweile erreichen die Agentur aber auch Zertifizierungsanfragen aus China und aus Südamerika.

KlimaHaus Nr. 10.000: Haus Sartore

Ganz im Trend liegt das zehntausendste KlimaHaus in der Lajener Fraktion St. Peter im Tale. Das architektonisch äußerst ansprechende Haus Sartore wurde nach dem KlimaHaus Nature Standard errichtet und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Seine raumhohe Öffnungen lassen Sonnenlicht tief in das Gebäudeinnere fallen, die damit für passive Energiegewinne sorgen. Die Wärme- und Warmwassererzeugung erfolgt mittels Geothermie in Kombination mit einer Wärmepumpe, zudem wird ein Großteil des Strombedarfs durch eine Photovoltaikanlage abgedeckt. Materialien, Schallschutz, Tageslichtnutzung, Wassermanagement und die Anforderungen an schadstoffarme Innenräume entsprechen den KlimaHaus Nature-Kriterien.

Nachhaltiges Bauen mit KlimaHaus Nature

„Energetisch haben wir heute einen weitgehend optimalen Standard erreicht. Mit KlimaHaus Nature setzen wir noch umfassender auf ressourcenschonende Bauweisen und eine weiter greifende Nachhaltigkeit. Wir wollen damit die Bauqualität, den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes insgesamt sowie die Auswirkungen der Materialien auf die Umwelt und den Menschen, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden weiter verbessern“, erklärt der Generaldirektor der KlimaHaus Agentur, Ulrich Santa die Zielsetzung dieses freiwilligen Gütesiegels.

Das Jubiläumshaus Sartore steht insofern auch stellvertretend für einen von sieben Neubauten, der mittlerweile nach diesem Standard errichtet wird.

 

Von: bba

Bezirk: Eisacktal