Von: mho
Bozen – Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund hat heute ihren 30sten Geburtstag gefeiert. Zu diesem besonderen Jubiläum wurde von Diözesanpriester und Seniorenseelsorger Josef Torggler die neue Fahne der Seniorenvereinigung geweiht. Sie soll dieser starken Vereinigung mehr Sichtbarkeit und Identität geben.
Genau heute vor 30 Jahren, also am 16. Juni 1989, fand im Kulturheim Gries in Bozen die erste Landesversammlung der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund statt. Und genau an demselben Ort wurde heute auch der Geburtstag der Vereinigung gefeiert. „Mit 30 Jahren seid Ihr die Jüngsten in der Familie des Südtiroler Bauernbundes“, scherzte Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler, „denn der Bauernbund wurde 1904 gegründet, die Bauernjugend 1969 und die Bäuerinnenorganisation im Jahr 1979.“
Tiefenthaler lobte die Weitsicht der Gründerväter, die damals erkannt hatten, dass die Anliegen der Altbäuerinnen und Altbauern unter das Dach des Südtiroler Bauernbundes gehören. Das habe sich bewährt, so bleibe die „Familie“ geschlossen.
Hl. Josef als Vorbild
Diözesanprieser und Seniorenseelsorger Josef Torggler unterstrich in seiner Predigt die Bedeutung der Seniorenvereinigung für den Lebensabend der Bäuerinnen und Bauern: „Heute helft Ihr auf Euren Höfen zwar noch und tragt auch mit Sorge für den guten Fortbestand der Südtiroler Landwirtschaft, die Geselligkeit und das Beisammensein mit anderen älteren Menschen ist aber wichtig um nicht zu vereinsamen und trübselig zu werden.“ Es sei nun auch Zeit, loszulassen, zufrieden zurück zu schauen und Sorgen, die zuweilen aufkeimen mögen, voll Vertrauen in Gottes Hände zu legen. Hierin solle der Hl. Josef ein großes Vorbild sein.
Fahnenweihe mit Fanfare
Nicht von Ungefähr ist der Hl. Josef auf der Fahne der Seniorenvereinigung, die zu diesem besonderen Jubiläum geweiht wurde, abgebildet: „Er ist uns als Patron der Kirche, der Arbeitenden und der Sterbenden ein Vorbild“, sagte Landespräsident Gottfried Oberstaller, als er die Fahne im Detail erklärte. „Seine Demut, Bescheidenheit und Einfachheit charakterisiert auch unsere Generation“, erklärte Oberstaller.
Die Fahne hat zwei Patinnen: Theresia Agreiter Larcher, die heute Landespräsident-Stellvertreterin ist, und Ehrenpräsidentin Maria Bertolini Koppelstätter, die aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein konnte. „Ich weiß aber, dass Maria in Gedanken ganz bei uns ist“, sagte Theresia Larcher in ihren Dankesworten. Sie fühle sich sehr geehrt, dass die Wahl der Fahnenpatin auf sie gefallen sei und wolle dieses Amt mit Freude und Verantwortung übernehmen.
Als Fähnrich konnte niemand weniger als Viktor Peintner gewonnen werden. Mit Stolz und Würde trug er die Fahne durch die voll besetzten Reihen im Kulturheim Gries, sodass alle Anwesenden das Kunstwerk aus der Nähe bewundern konnten. Die Rittner Bauernseniorenmusig spielte gleichzeitig eine extra dafür komponierte „Fanfare für die Fahnenweihe“, ein erhebendes Stück aus der Feder von Konrad Kofler.
Rückblick und Dank
Wie es sich für ein Jubiläum gehört, gab es auch einen Rückblick auf die Anfänge der Seniorenvereinigung: Herta Ploner, Dienstälteste im aktuellen Landesvorstand, erzählte von den etwas holprigen aber nicht minder schwungvollen ersten Jahren der Seniorenvereinigung unter dem ersten Präsidenten Josef Burger und Landessekretär Klaus Unterholzner: „Zunächst ging es ja vor allem um die soziale Absicherung von Altbäuerinnen und Altbauern“, erklärte sie. Die Geselligkeit und das Organisieren von Veranstaltungen seien erst nach und nach dazu gekommen. Das sei aber nicht minder wichtig, unterstrich Ploner: „Denn wir bäuerlichen Senioren sind einfach anders als andere Senioren“, unterstrich sie, deshalb sei es gut, mit Gleichgesinnten reden und sich austauschen zu können.
Der ehemalige Landespräsident Johann Messner beschwor die Einheit der bäuerlichen Organisationen als Fundament für eine gesunde Landwirtschaft und Landespräsident Gottfried Oberstaller gab einen Einblick in die aktuelle Situation: „Die Seniorenvereinigung hat 14.000 Mitglieder, besteht heute aus 62 Ortsgruppen mit insgesamt 400 Funktionären“, berichtete er. Es sei aber Ziel der Vereinigung weiter zu wachsen und neue Ortsgruppen zu gründen. Auch am Netzwerk mit anderen Seniorenorganisationen werde ständig gearbeitet. Die Funktionärsschulungen würden sehr gut angenommen, wie auch die Kurse, die in Zusammenarbeit mit der Bauernbund-Weiterbildung organisiert werden.
Zum Schluss danke Gottfried Oberstaller seinen Vorgängerinnen und Vorgängern, den Vertretern der anderen bäuerlichen Organisationen, den Funktionärinnen und Funktionären und „den beiden Mitarbeiterinnen im Sekretariat, der Landessekretärin Karin Alber und ihrer Mitarbeiterin Andrea Vieider: „Ihr habt alles so gut organisiert, ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen!“