Von: mk
Bozen – Wie wirken sich Technologien wie Blockchain auf den Finanzmarkt aus und welche Auswirkung hat eine europäische Koordinierung der nationalen Aufsichtsbehörden auf die Arbeit von Finanzexperten? Alles Themen, mit denen sich die Vereinigung der Wirtschafts- und Finanzprofessoren ADEIMF (Associazione Docenti di Economia degli Intermediari, dei Mercati Finanziari e Finanza d’Impresa) am 15. Februar in Bozen befasst.
Die Vereinigung ADEIMF organisiert alljährlich für ihre Mitglieder zwei Tagungen pro Jahr: eine im Sommer mit Fokus auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse und eine im Winter, bei der aktuelle Fragen des Finanzsektors erörtert werden. Am kommenden Donnerstag, 15. Februar werden in einer Reihe von Vorträgen und „Runden Tischen“ Universitätsprofessoren, Finanzberater, Unternehmer und Vertreter der Aufsichtsbehörden von Banca d‘Italia und Consob in Bozen erwartet. Organisiert wird die Tagung von Prof. Maurizio Murgia, Professor für Bankwirtschaft und Corporate Finance an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Bozen und Leiter der Forschungsgruppe Financial Markets and Regulation. Gemeinsam mit der Forscherin Claudia Curi konnte er für diese Tagung rund 100 Experten nach Bozen laden. „Wir freuen uns natürlich, dass sich so viele hochkarätige Referenten in Bozen einfinden, und werten dies als Zeichen für die wachsende Anerkennung unserer Fakultät innerhalb und außerhalb der akademischen Gemeinschaft“, erklärt Prof. Murgia. „Wir haben bewusst das Format der „Runden Tische“ gewählt, um durch die Interaktion zwischen Referenten und Publikum die Neuheiten des Sektors zu vermitteln.“
Die Tagung ADEIMF unterteilt sich in drei Panels. Die erste Veranstaltung – „Fintech und Finanzintermediation“ – befasst sich mit neuen Zahlungsmitteln, den Auswirkungen neuer Technologien auf die Finanzindustrie und mit Finanzstabilität, Regulierung und Verbraucherschutz. Unter den Rednern sei Giorgio Gobbi, Leiter des Financial Stability Service der Banca d‘Italia, hervorgehoben, der mit zwei italienischen Unternehmern aus dem Sektor der Finanzinnovation diskutieren wird: Ignazio Rocco di Torrepadula, Gründer des Start-ups Credimi (Online-Fakturierung) und Christian Miccoli, Gründer von Conto Corrente Arancio und der Firma Conio. Diese Gesprächsrunde widmet sich der Frage, ob Fintech-Technologien eine Bedrohung oder aber eine sinnvolle Unterstützung für die Finanzintermediation darstellen.
Der zweite Runde Tisch widmet sich dem Thema „Finanzberatung: Effektive Modelle oder Verzerrung gegenüber den Sparern?“. Forscher und Praktiker diskutieren aus der jeweiligen Sicht der Dinge. Prof. Luigi Guiso (Einaudi Institute for Economics and Finance) wird seine Studien zu Rolle und Wirkung von Beratern vorstellen und Magda Bianco von der Banca d’Italia wird erläutern, wie das Verhältnis zwischen Investor und Zwischenhändler wieder ins Gleichgewicht gebracht werden kann. Paolo Martini von Azimut wird darüber berichten, wie es seinem Unternehmen gelungen ist, sich durch hochkarätige Berater am Markt zu etablieren, während Marco Tofanelli, Generalsekretär von Assoreti, auf den Verbraucherschutz und die Vorbeugung von Interessenkonflikten eingehen wird.
Das dritte und letzte Panel widmet sich „Reforming the European Supervisory Authorities (ESAs): Handelt es sich um eine neue europäische Aufsichtsarchitektur?“ Ausgehend von einer europäischeren Perspektive steht die Schaffung einer europäischen Behörde im Mittelpunkt, die für die koordinierte Beaufsichtigung der nationalen Aufsichtsbehörden zuständig sein soll. Die Gesprächsteilnehmer sind Carmine di Noia, Consob Commissioner, Antonia Carparelli, Senior Economic Adviser der Europäischen Kommission, und Gianfranco Torriero, Vize-Generaldirektor italienischen Bankenverbandes.
Die für alle Interessierten offene Tagung beginnt am Donnerstag, 15. Februar um 9 Uhr am Campus Bozen (Aula Magna, Universitätsplatz 1). ADEIMF 2018 wird durch die großzügige Unterstützung der Sponsoren Raiffeisen Zentralbank, Südtiroler Sparkasse und Südtirol Bank ermöglicht.