Kampagne des AFI

Arbeitsbedingungen: “Sei kein Hamster, tret kürzer!”

Montag, 23. April 2018 | 11:00 Uhr

Bozen – „Gute Arbeit, Südtirol!“ nennt sich die Kampagne von AFI | Arbeitsförderungsinstitut und INAIL, der staatlichen Arbeitsunfallversicherungsanstalt, in Bezug auf die Qualität der Arbeitsbedingungen in Südtirol. Nachdem das AFI eine Erhebung der Arbeitsbedingungen im europäischen Vergleich ausgearbeitet und mit Forschungspublikationen bekannt gemacht hat, wollen die beiden Partner vermitteln, wie wichtig es sei, in der Arbeit auf Gesundheit zu achten – die eigene und die der anderen.

In über zehn neuen Forschungspublikationen hat das AFI aufgezeigt, dass die große Mehrheit der Berufstätigen in Südtirol sowohl mit ihren Arbeitsbedingungen als auch mit ihrem Gesundheitszustand zufrieden oder sehr zufrieden ist. Auf der anderen Seite hat die EWCS-Erhebung des AFI auch Problemfelder und Belastungen mit konkreten Zahlen belegt.

Doch wie können nüchterne Zahlen und Erkenntnisse zu den Arbeitsbedingungen in Südtirol in eine motivierende Bewusstseinsbildung für alle Arbeitenden münden? Vor dieser Herausforderung standen die Partner AFI und INAIL beim Abschluss ihres gemeinsamen Projekts zur Steigerung der Qualität der Arbeitsbedingungen und der Vorbeugung von Arbeitsunfällen. Eine intuitiv verständliche Botschaft sollte die Vielzahl an statistischen Daten zusammenfassen und vermitteln, dass jeder etwas gegen Arbeitsrisiken unternehmen könne, sagen AFI-Präsidentin Christine Pichler und INAIL-Direktorin Mira Vivarelli. Dabei sei man auf den Hamster gekommen. Jeder wisse, dass ein Hamster für unermüdliche, ausweglose Arbeit stehe. Bei psychisch belastenden Arbeitsbedingungen wie hoher Termindruck (35% immer oder meistens), hohes Arbeitstempo (44% immer oder meistens), überlangen Arbeitstagen (18% an mindestens sechs Arbeitstagen im Monat) ist Südtirol der Spitzenreiter im Vergleich zu Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Durch körperlich belastende Arbeitsbedingungen wie starker Lärm (28%), Vibrationen von Werkzeugen und Maschinen (24%), hohe (28%) oder niedrige Temperaturen (24%) am Arbeitsplatz oder das Einatmen von Staub, Rauch und Abgasen (14%) sind die Südtiroler Beschäftigten meist häufiger als ihre Arbeitskollegen in den Nachbarländern beansprucht.

Die beiden Partner AFI und INAIL mit dazu beitragen, dass in Südtirol gute Arbeit vorherrsche im Hinblick auf Unfallverhütung und soziale Fairness. Ihre Aufforderung „Tret kürzer, leb länger“ lädt ein, sich nicht im Hamsterrad zu verausgaben und zu erkennen, wann die Belastung zu groß wird. „Diese Botschaft ist breit angekommen und hat hohe Sympathiewerte gesammelt, das sehen wir aus den erfassten Rückmeldungen“, stellt AFI-Direktor Stefan Perini fest.

Von: luk

Bezirk: Bozen