Von: luk
Meran – Stefan Gasser, Sekretär der Fachgewerkschaft Energiewerker (GEW) im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB), zeigt sich skeptisch über den geplanten Bau des neuen Betriebssitzes von Alperia in Meran Untermais.
Die Alperia-Führung rühme sich – so Gasser – eine Lösung gefunden zu haben, mit der die Mitarbeiter sehr gut leben können und die der Stadt Meran und dem Burggrafenamt 300 Arbeitsplätze sichere. Dies entspreche nur der halben Wahrheit, denn rund 130 Mitarbeiter würden nur ihren Arbeitssitz wechseln und der Großteil dieser kommt aus Bozen und Umgebung. “Durch diesen Umstand würde also rund die Hälfte der Mitarbeiter im geplanten Sitz in Meran zu Pendlern.” Der Generaldirektor von Alperia meint, es würde sich um großteils junge Mitarbeiter handeln, die von der Verlegung betroffen wären, deshalb sei die Verlegung nach Meran weniger traumatisch.
„Ich finde es bedenklich, dass ein Betrieb, der von sich selbst sagt, sauberen, grünen Strom anzubieten, Mitarbeiter mit aktuell kurzen Arbeitswegen zu Pendlern macht. Dies erscheint doch etwas zwiespältig, vor allem angesichts der Tatsache, dass das Wohl der Mitarbeiter einem Prestigeobjekt geopfert wird. Hat sich Alperia bisher nicht immer als familienfreundlicher Betrieb geoutet? Nun nimmt das Unternehmen in Kauf, dass die Mitarbeiter zukünftig wertvolle Freizeit fürs Pendeln verlieren und vor allem Familien vor große organisatorische Probleme gestellt werden. Dass die Pendler zukünftig höhere Kosten zu tragen haben und vermehrt Abgase produziert werden ist ein weiterer Punkt, der gegen den – laut Rendering durchaus gelungenen – Bau des neuen Alperia-Sitzes in Untermais spricht. Warum genau junge Mitarbeiter sich mit einer Verlegung nach Meran besser anfreunden könnten, dies muss mir die Führung der Alperia auch erst erklären“, so der Fachsekretär der GEW in einer Presseaussendung.
Laut Gasser sei zu befürchten, dass sich gut ausgebildete Mitarbeiter anderweitig umschauen werden und Alperia Fachwissen verloren gehe. Und dies gelte es unbedingt zu vermeiden.