Von: mk
Bozen – Andreas Dorigoni und Walter Oberkalmsteiner, Funktionäre des ASGB Gesundheitsdienstes, haben mit Verwunderung den Aufruf des Vorsitzenden der Krankenpfleger-Gewerkschaft Nursing Up, Massimo Ribetto, zur Beteiligung am nationalen Streik in der Sanität am 23. Februar zur Kenntnis genommen. Der bereichsübergreifende Kollektivvertrag (BÜKV) und die demnächst anstehenden Verhandlungen zum territorialen Zusatzvertrag in der Sanität würden laut den beiden ASGB-Vertretern einen Streik für nationale Belange nicht rechtfertigen.
„Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) war seit jeher bemüht, Mängel, die im nationalen Kollektivvertrag zweifellos vorhanden sind, auf Landesebene zu lösen. Dieser Umstand führte auch dazu, dass der BÜKV im Vergleich zum nationalen Kollektivvertrag wesentliche Besserstellungen für die Bediensteten in den 22 Gesundheitsberufen garantiert. Demzufolge ist in Südtirol der Aufruf zur Beteiligung zu einem nationalen Streik im Gesundheitswesen totaler Nonsens, da für Südtiroler Verhältnisse irrelevant“, erklären Dorigoni und Oberkalmsteiner unisono.
Die beiden ASGB-Vertreter verweisen in diesem Kontext auch auf die Tatsache, dass man sich bereits in wenigen Tagen zu den Verhandlungen für den territorialen Zusatzvertrag in der Sanität trifft. „Gesetzt den Fall, dass diese Verhandlungen zu keiner Einigkeit führen, wäre es deshalb opportun, unsere Streikenergien für diesen, uns im Land betreffenden Fall zu konzentrieren und nicht fürs nationale Interesse zu verschwenden. Im restlichen Staatsgebiet haben wir bei einem eventuell nötigen lokalen Streik bekanntlich auch keine Solidarität zu erwarten“, schließen Dorigoni und Oberkalmsteiner.