Von: luk
Bozen – Das Landesstatistikinstitut ASTAT hat heute eine Untersuchung zu “Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Auswirkungen der Maßnahmen auf die Unternehmen” veröffentlicht. Darin wurden 36 Arbeitgeber, die seit mindestens drei Jahren am “audit familieundberuf” teilnehmen, auf die Wirksamkeit dieses Prozesses befragt. Insgesamt haben bereits über 90 Arbeitgeber das Audit absolviert. Die Untersuchung zeigt unter anderem auf, dass sich durch das Auditierungsverfahren die Vereinbarkeit, aber auch die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden sehr stark verbessert hat. Für Familienlandesrätin Waltraud Deeg wird durch diese Untersuchung der Mehrwert der gelebten Vereinbarkeit deutlich: “Wenn Vereinbarkeit ein Teil der Unternehmenskultur wird, dann ist dies zum Vorteil aller – der Mitarbeiter, der Führungskräfte, des Unternehmens als Ganzes.”
Dies zeige sich auch daran, dass von den befragten Führungskräften alle sagen, dass sich das Unternehmensimage nach außen verbessert hat. Das Auditierungsverfahren sei dabei eine gute Möglichkeit in einem gemeinsamen Prozess von Mitarbeitenden und Führungsetage, begleitet von einem professionellen Auditor, passgenaue Maßnahmen zu erarbeiten und damit Vereinbarkeit für jeden einzelnen Mitarbeiter lebbar zu machen. “Südtirols auditierte Arbeitgeber sind Leuchttürme, die auf andere Unternehmen aller Wirtschaftszweige eine große Ausstrahlung haben können. Von familienfreundlichen Arbeitgebern profitieren auch wir als Gesellschaft, wird dadurch doch das allgemeine Bewusstsein für die Belange unserer Mitmenschen gesteigert”, sagt Deeg.
Familienfreundlichkeit positiv fürs Unternehmensimage
Erfreulich sei die Tatsache, dass der Impuls zur Zertifzierung mit dem “audit familieundberuf” überwiegend von der Unternehmensführung getroffen wurde. “Der Familien-Gedanke ist in vielen Südtiroler Betrieben seit jeher tief verwurzelt, wird doch ein Großteil unserer Unternehmen auch heute noch als Familienbetrieb geführt. Das Audit bietet Möglichkeiten für Arbeitgeber jeglicher Größe, sich der eigenen Familienfreundlichkeit bewusst zu werden und dies noch besser nach außen zu tragen”, hebt die Landesrätin hervor. Die ergriffenen Maßnahmen sind vielfältig, in den befragten Unternehmen gibt es von Teilzeitarbeitsplätzen, über die Umorganisation bei plötzlichen familiären Verpflichtungen bis zu finanziellen Wertschätzungen. Die Folgen für den Arbeitgeber sind neben einer gestiegenen Vereinbarkeit auch eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Angestellten sowie höhere Mitarbeiterbindung und -einbindung. Zudem lässt sich in auditierten Unternehmen eine höhere Wahrscheinlichkeit für Frauen in Führungspositionen ausmachen. “Es gibt zahlreiche Argumente dafür, den Weg des audit familieundberuf zu beschreiten”, ist sich die Landesrätin sicher.
Vier Stufen hin zu mehr Familienfreundlichkeit
Das “audit familieundberuf” begleitet Arbeitgeber auf ihrem Weg hin zu einer familienfreundlichen Personalpolitik. Der vierstufige Auditierungsprozess wird vom Land Südtirol (Familienagentur) und der Handelskammer Bozen begleitet. Alle drei Jahre werden dabei Maßnahmen innerhalb des Betriebes erarbeitet, angepasst und implementiert. Sämtliche Stufen (also Basisaudit, Re-audit Optimierung, Re-audit Konsolidierung und Re-audit Dialogverfahren) haben bisher fünf Arbeitgeber erfolgreich durchlaufen. Weitere Informationen zum “audit familieundberuf” gibt es auf der Internetseite des Landes Südtirol im Bereich Familie/Audit.