Von: luk
Bozen – Auf die Landesverwaltung rollt eine Pensionierungswelle zu. Der von Rom beschlossene Renten-Hunderter wirkt nun als zusätzlicher Beschleuniger.
2019 erreichen laut Personalabteilung 750 Landesangestellte das 62. Lebensjahr. Wenn der Großteil davon in Ruhestand geht, wovon auszugehen ist, wird aus der Welle ein Tsunami.
Für Personallandesrätin Waltraud Deeg ist die Pensionierungswelle „eine Chance für die Jungen, aber eine große Herausforderung für die Verwaltung“. Fakt ist, dass das Land schon jetzt händeringend nach Juristen und Technikern sucht.
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ASGB-Jugend: Der Pensionierungswelle aktiv begegnen!
Die zu erwartende Pensionierungswelle kommt laut ASGB-Jugend nicht überraschend, die von der italienischen Regierung beschlossene „Quote 100“ würde die Situation aber maßgeblich verschlimmern.
Laut ASGB-Jugend würde die „Quote 100“, also das Erreichen des Rentenalters mit 62. Lebensjahren und 38 Arbeitsjahren natürlich ein Segen für all die Betroffenen sein, die Landesverwaltung aber unvorbereitet aus heiterem Himmel treffen und einen zu erwartenden Personalmangel grundlegend forcieren.
„Natürlich kann man der Landesregierung an dieser Situation keine Schuld geben, Einstellungsstopp und „Quote 100“ sind nicht hausgemacht, sondern staatliche Vorgaben. Dennoch kommt man nicht umhin, aufzuwerfen, dass einige unserer vergangenen Vorschläge durchaus dazu gedacht waren, rechtzeitig der Überalterung der Landesbediensteten entgegenzuwirken. Wir möchten an den Generationenpakt erinnern, der im letzten Wahlkampf wohlgemerkt mit großem Trallala beworben, aber bisher nicht umgesetzt wurde. Laut unserem letzten Kenntnisstand liegt der Hund der Umsetzung in einem Konflikt mit der Staatsbuchhaltung begraben. Dieser Konflikt, wäre bei gutem Willen – davon sind wir überzeugt – durchaus lösbar gewesen, vor allem vor dem Hintergrund, dass augenscheinlich größere Probleme, die mit Forderungen von lobbystärkeren Verbänden einhergingen, viel zeitnaher gelöst werden konnten“, schreibt die ASGB-Jugend in einer Aussendung.
Die Gewerkschaftsjugend im ASGB weist auch darauf hin, dass der Vorschlag, Lehrlinge im öffentlichen Dienst auszubilden, bisher nicht umgesetzt wurde. Im benachbarten Ausland sei der öffentliche Sektor ein Ausbildungsgarant, vor allem in Zeiten stagnierender Lehrlingszahlen. Es gäbe zahlreiche Berufskategorien, in denen junge Menschen langfristig im Land ausgebildet werden könnten, dies würde auch die Bindung zum Betrieb fördern und langfristig einer Überalterung vorbeugen. Die Verantwortlichen wären nun gefordert, die Pensionierungswelle als Anlass dafür zu nehmen, die von der ASGB-Jugend deponierten Vorschläge umzusetzen.