Von: mk
Bozen – Vor kurzem kam es im Haus des Handwerks in Bozen zu einem interessanten Austausch zwischen Herbert Dorfmann, Mitglied des Europäischen Parlaments, dem vollständigen Präsidium der Associazione Artigiani von Trient und lvh-Präsident Martin Haller und Vize-Präsident Hannes Mussak, wo aktuelle Themen für Europa besprochen wurden.
Zunächst wurden die Vorzüge des europäischen Binnenmarkts, aber auch dessen konkreten Nachteile diskutiert. Ein besonderes Anliegen der Associazione Artigiani von Trient war diesbezüglich der Warenverkehr, bei dem der Wettbewerb um die günstigsten Preise zu Lasten der Trentiner Betriebe gehe. Man dürfe nicht vergessen, dass etwa die Lohnkosten in vielen europäischen Mitgliedsstaaten, insbesondere im Osten, erheblich geringer sind als in Südtirol, was die Konkurrenz verschärft.
Anschließend wurde das Thema der EU-Förderungen angesprochen. Diese seien „gerade für Kleinstunternehmen hilfreich und sinnvoll, sofern der bürokratische Aufwand nicht unverhältnismäßig hoch ist“, bestätigt lvh-Präsident Haller.
Großes Lob sprachen die beiden Verbandspräsidenten für das europäische Förderprogramm Erasmus+ aus. Es handelt sich hierbei um eine Förderung, die nicht nur Studenten, sondern auch Lehrlingen ein Auslandspraktikum ermöglicht. Zu guter Letzt übergab das lvh-Präsidium dem Abgeordneten einen Katalog mit den Erwartungen des Südtiroler Handwerks an die EU-Politik.
„Von der Fachkräftesicherung über die Umweltpolitik und die Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe – es gibt viele Themenbereiche, in denen sich die EU-Bestimmungen direkt auf unsere Arbeit auswirken. Dementsprechend haben wir unsere Prioritäten und Anliegen für die neue Legislaturperiode in einem Dokument zusammengefasst“, erläutert Haller.
„Der lvh hat in den vergangenen Jahren auf den großen Einsatz von Herbert Dorfmann zählen können. Wir wünschen ihm auch für diese Legislatur alles Gute“, so Thomas Pardeller, lvh-Direktor.