Von: luk
Bozen – Nach der Wolfsattacke in Mauls mit elf toten Schafen fordert der Südtiroler Bauernbund politische Lösungen für den Umgang mit dem Wolf. „Die Risse in Mauls zeigen auf bestürzende Weise, wohin die Entwicklung geht, wenn wir keine Maßnahmen gegen die Verbreitung der Wölfe setzen“, sagt Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. „Ich möchte der Südtiroler Landesregierung ausdrücklich für ihre Bemühungen wie dem Wolfsgesetz danken. Sie muss nun den Druck auf die römische Politik erhöhen, damit die Weidehaltung in Südtirol eine Zukunft hat.“
Das Ziel müsse ein nationaler Wolfsplan sein, der eine Regulierung der Bestände und das Ausweisen wolfsfreier Gebiete ermöglicht. „Wir wissen, das ist kein einfaches Ziel“, sagt Tiefenthaler, „aber für uns notwendig, damit die Alm- und Weidehaltung erhalten bleiben kann.“ Diese trage nicht nur zum Tierwohl bei, sondern auch zur unverwechselbaren Kulturlandschaft Südtirols.
Der Bauernbund zeigt sich bestürzt über die jüngste Wolfsattacke im Wipptal. „Es ist ein Alptraum für jeden Tierhalter, wenn er seine gerissenen toten und noch lebenden Tiere vorfinden muss“, bedauert Landesobmann Tiefenthaler. Er betont, dass die attackierte Schafherde nicht auf einer entlegenen Alm, sondern eingezäunt auf einer Wiese in Dorfnähe stand.
Der Bauernbund weist auf die seit längerem bekannte, untragbare Situation mit den Großraubtieren im Wipptal hin. Auch die Bauernbund-Ortsgruppen des Wipptals haben in den vergangenen Wochen mehrfach gegen die Präsenz von Wölfen protestiert. Die Raubtiere kommen regelmäßig bewohnten Gebieten nahe, sie werden weder vergrämt noch lernen sie, Angst vor Menschen zu haben. Die Tierhalter erhalten keine Informationen über den Aufenthalt der Wölfe. „Derzeit wird der ganzen Entwicklung freier Lauf gelassen. Die Leidtragenden sind dann die Bauern und ihre Tiere“, stellt Tiefenthaler fest.
Für den Bauernbund ist der Wolf mit der traditionellen Tierhaltung nicht kompatibel. „Die Tierhalter werden ihre Klein- und Jungtiere nicht im Stall einsperren“, so Tiefenthaler. „Vielmehr ist zu befürchten, dass immer mehr Bauern die Tierhaltung aufgeben, sollte es zu keinen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Wölfe kommen.“