Von: luk
Meran – Anfang Jänner hatte die Meraner Stadtregierung beschlossen, die Errichtung des geplanten Bike-Points in der Piavestraße 19 als PPP-Projekt auszuschreiben. Heute wurde die entsprechende Kundmachung publiziert.
Das Gebäude befindet sich an einer neuralgischen Position für die Mobilität zu Fuß und mit dem Fahrrad: Durch die Nähe zum Thermenpark einerseits und der Möglichkeit, es mit kleineren Eingriffen an die Fahrradwege ins Zentrum und ins Passeiertal sowie an den Fahrradweg Bozen-Vinschgau anzubinden, hat die ehemalige Tankstelle großes Potential, zu einem Knotenpunkt für die Radmobilität zu werden. Die Kosten für die Sanierung und Einrichtung des Bike-Points wurde in einer Machbarkeitsstudie auf rund eine Million Euro (inkl. MwSt.) geschätzt.
“Der Bike-Point ist ein großer Schritt in Richtung sanfte Mobilität und nachhaltiger Tourismus“, sagte Rösch. „Hier kann ein Dienstleistungszentrum rund ums Fahrrad entstehen: mit sicheren Einstellmöglichkeiten für Räder, Umkleiden mit Spinden und Duschen, einer Werkstatt mit Laden und öffentlich zugänglichen Luftpumpen”, so Rösch.
Nach den Plänen der Stadtregierung soll die Errichtung des Bike-Points im Rahmen eines sogenannten PPP-Projekts (public private partnership) erfolgen (siehe öffentliche Kundmachung). Eine solche öffentlich-private Partnerschaft wird privaten Unternehmen die Möglichkeit geben, den Bike-Point zu errichten und ihn im Gegenzug über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu führen.
Am 5. April wird um 11.00 Uhr im Ausschusssaal des Rathauses eine Informationstreffen stattfinden, bei der die Stadtverwaltung alle offenen Fragen der Interessenten beantworten wird. Bis zum 3. Juni um 12.00 Uhr haben Interessierte dann Zeit, ihre Vorschläge beim Protokollamt der Gemeinde einzureichen. Die eingegangenen Vorschläge werden nach verschiedenen Kriterien bewertet (siehe Kundmachung), unter anderem in städtebaulicher und ökologischer Hinsicht. Auch die Konzessionsdauer und die Vergütung zugunsten der Gemeinde spielen eine Rolle. Ein wichtiges Kriterium ist nicht zuletzt, dass bei der Sanierung und eventuellen Erweiterung des Gebäudes die bestehende, einzigartige Architektur möglichst erhalten bleiben soll.
Die ehemalige Tankstelle wurde 1950 vom Ingenieur Piero Richard im sogenannten “Bacciocchi-Stil” entworfen. Mario Bacciocchi, auch als “Architekt der Wolkenkratzer” bekannt, plante zwischen 1952 und 1958 und im Auftrag vom ENI-Unternehmen eine ganze Reihe von innovativ aussehenden Agip-Tankstellen. Die Anlage an der Piavestraße wurde 1952 errichtet und war bis 2002 in Betrieb. Die Arbeiten zur Bodensanierung wurden bereits 2015 und 2016 durchgeführt.
Die Gemeinde Meran hat die Bauparzelle und das Gebäude vor einem Jahr von der ENI AG für insgesamt 160.000 Euro + MwSt. erworben.