WaltherPark – die Arbeiten schreiten voran

Bozen: Servicebrücke zur Flusswasserkühlung eingehoben

Donnerstag, 15. Februar 2024 | 13:25 Uhr

Bozen – 70 Tonnen schwer und 85 Meter lang: Zwei extra-leistungsstarke Spezialkräne mussten von außerhalb Südtirols herbei geschafft werden, um die neue Servicebrücke über den Eisack südlich der Loretobrücke parallel dazu einzuheben. Nach tagelangen Vorarbeiten verlief die Einhebung am Donnerstag Vormittag erfolgreich. Die Brücke dient der nachhaltigen Gebäudekühlung im WaltherPark ebenso wie der Versorgung der Gebäude an der Trienter Straße. Derzeit sind auf den Baustellen des WaltherPark rund 300 Arbeiter beschäftigt.

succus

„Die Bauarbeiten schreiten zügig voran“, stellte Heinz Peter Hager, Präsident der WaltherPark AG, fest. Die rund 300 Bauarbeiter sind an allen Gewerken des WaltherPark und der Infrastrukturprojekte am Werk: am Ausbau der Obergeschosse des WaltherPark, an den Fassaden, an Anlagen- und Installationsarbeiten im Gebäudeinneren, am Tunnelabschnitt Waltherplatz-Perathonerstraße, am Fahrradweg samt Brücke im Bereich Loretobrücke sowie am Flussbauwerk unterhalb der Loretobrücke zur nachhaltigen Gebäudekühlung samt Servicebrücke, die am Donnerstag eingehoben wurde.

Heinz Peter Hager und seine Mitarbeiter verfolgten die Einhebung der Brücke persönlich. „Es ist ein besonders aufwändiger und heikler Vorgang, der genaueste Vorbereitung und höchste Professionalität erfordert“, so Hager. Die Stahlkonstruktion wiegt fast 70 Tonnen und ist 85 Meter lang – und sie musste von ihrem Liegeplatz auf der Loretobrücke passgenau auf die Führung längs der Loretobrücke gesetzt werden. „Eine Millimeterarbeit“, stellten Hager und zahlreiche Schaulustige fest. Die Stahlkonstruktion wurde vom Stahlbauunternehmen Auluma aus Blumau gebaut, welches gemeinsam mit den Technikern des WaltherPark auch die Einhebung plante.

In der Brücke verlaufen mehrere Rohrleitungen: Durch zwei thermisch isolierte Rohre mit einem Durchmesser von 40 cm, fließt künftig das Kühlwasser für den WaltherPark von den Wärmetauschern im Flussbauwerk in die zu kühlenden Gebäude und wieder zurück. Die Funktionsweise ist ebenso energiesparend wie umweltfreundlich: In einem eigens errichteten Kanal im Eisack umspült das kühle Eisackwasser kraft des natürlichen Gefälles die Wärmetauscher, welche hier an den geschlossenen Kühlwasserkreislauf angeschlossen sind. Das von der Gebäudekühlung erwärmte Kühlwasser wird somit hier auf natürliche Weise abgekühlt und fließt wieder zurück in die Gebäude. „Wir vermeiden so den Einsatz von Kühlsystemen auf den Dächern, die elektrisch betrieben werden müssten und die überdies Abwärme und Lärm erzeugen würden – gerade in Stadtgebieten wirkt sich dies ungünstig als Hitzeinsel aus“, erklärte Projektleiter Ing. Martin Schieder.

Die Flusswasserkühlung wurde gemeinsam mit Alperia für den WaltherPark konzipiert, es können jedoch noch weitere Gebäude in diesem Stadtbereich angeschlossen werden. Betrieben wird die Flusswasserkühlung nach Fertigstellung von Alperia.

Über die neue Brücke werden zusätzlich weitere Leitungen geführt, darunter für Trinkwasser, elektrische Energie, Gas und Glasfaser – sie dienen der Versorgung der Wohngebäude an der Trienter Straße.

Die technische Eisackbrücke in Kürze

Stahlkonstruktion der Firma Auluma, Blumau
Lage: Parallel zur Loretobrücke an deren Südseite
Spannweite: 85 Meter
Gewicht: knapp 70 Tonnen

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Vincent
Vincent
Neuling
2 Monate 18 Tage

Das Kühlwasser für den WaltherPark wird gekühlt , dafür wird das Wasser im Fluss wärmer …… weiter so mit der Klimaerwärmung , jetzt auch noch direkt das Flusswasser und somit dann die Meere auch noch anheizen , alles kommt aus dem Gleichgewicht.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
2 Monate 18 Tage

Vincent@ moch do kuana Sorgn, in ca. 10 johr fohr mo olla elektrisch, nua werts mitn Klima a bessa😂😬

krokodilstraene
krokodilstraene
Universalgelehrter
2 Monate 18 Tage
Mich würde informieren, wieviel der Waltherpark der Öffentlichkeit zahlt, um das Flusswasser zur Kühlung verwenden zu dürfen!! Mich würde weiters interessieren, wie man zu so einer Genehmigung überhaupt kommt, wenn man weiß wie rigoros das Amt für Gewässerschutz sonst bei jedem noch so kleinen Projekt ist, wenn es darum geht, außerhalb(!!) eines Oberflächengewässers die Schutzstreifen zum öffentlichen Gewässer einzuhalten!! Auch wäre es interessant zu wissen, wieviele solche “Temperatur-Austausch-Projekte” der Eisack bzw. das Eisackwasser verträgt, ohne ökologischen Schaden anzurichten und ob solche Projekte (von wem auch immer eingereicht) auch in Zukunft genehmigt werden würden!! Ich bilde mir zwar ein, die Antworten… Weiterlesen »
Stryker
Stryker
Superredner
2 Monate 18 Tage

Des isch jo a Schweinerei das de do es Öffentliche Wosser nutzen terfn.
Zem nimmp hot dergaling jeder es Recht auf Wassernutzung?
I wer iatz nor a in Boch ozweign zur Gebäudekühlung und nebenbei no bissl Strom erzeugn wenn des so isch!(Scherz)

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
2 Monate 18 Tage

@Stryker, ich nehme mal an dass das Flusswasser zwar genutzt wird um über einen Wärmetauscher ( od. Kaltwassersatz) das Gebäude-Kühlwasser zu kühlen, verbraucht wird aber keines sonder ‘nur’ erwärmt, wie bereits @Vincent erwähnt hat, das gekülte Wasser strömt dann in einem geschlossenen Kreislauf durch Rohre die im Gebäude in der Wand od. im Boden verlegt sind, damit das alles funktioniert braucht es natürlich Pumpen, die dann wohl elektrisch angetrieben werden..

Stryker
Stryker
Superredner
2 Monate 18 Tage

@Pyrrhon
Die Technik isch mir schun kloor.Bin vom Fach.
Auf olle fälle sein bei ins die Rechte über Wassernutzung in jeglicher art stark eingeschränkt.
Und wenn uaner torf,nor terf dor nechste a.
Isch lei zu hoffen das die Wärmetauscher die das Flusswasser vom Gebäude trennen net mit Glykol oder anderen Gefahrenstoffen gefüllt sein weil susch orme Fische in a poor Johr pool die Tauscher nimmer dicht sein amol!

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