Außerordentliche Monate der Instandhaltung abgeschlossen - 29,3 Mio. Euro investiert

Brennerautobahn auf Touristenansturm vorbereitet

Montag, 12. Juli 2021 | 16:20 Uhr

Bozen – Endlich wieder reisen. Bei einer Medienkonferenz am heutigen Montagvormittag hat die Brennerautobahngesellschaft ihr Konzept zur Bewältigung des diesjährigen Sommerreiseverkehrs vorgestellt – eine traditionell komplexe Herausforderung, die heuer aufgrund der geänderten Gewohnheiten im Zusammenhang mit der Pandemie ein Stück weit unberechenbarer ist. Die Gesellschaft hat sich dabei darauf vorbereitet, ihren Kunden eine bestmögliche Dienstleistung zu bieten: durch die unlängst außerordentlich durchgeführten und abgeschlossenen Instandhaltungsarbeiten, den Verzicht auf Baustellen tagsüber, die Zusammenarbeit mit der Straßenpolizei, die Aufstockung des Personals an den Mautstellen, den täglichen Einsatz von dreißig Einheiten der 82 Fachkräfte für Verkehrsdienste, die Vereinbarungen mit dem Weißen Kreuz, dem Roten Kreuz und den Feuerwehren für Hilfestellungen an die Reisenden, den pünktlichen Verkehrsinformationsdienst und allgemein einem dynamischen Verkehrsmanagement, das von einer geregelten Einfahrt an den Mautstellen bis zu einer Anpassung der Geschwindigkeit zur Vermeidung eines Stop-and-Go-Verkehrs reicht. Die Brennerautobahngesellschaft empfiehlt dringend, sich vor Reiseantritt über die Verkehrsbedingungen und -vorhersagen zu informieren und  an den traditionell verkehrsreichen Tagen die Stunden mit kritischem Verkehrsaufkommen zu vermeiden. Dafür stehen den Autobahnnutzern eine Reihe von Informationskanälen zur Verfügung – die Internetseite der Gesellschaft, eine App, die gebührenfreie Nummer des Benutzerservicezentrums CAU (800279940 aus Italien, 0080022022022 aus Deutschland, Österreich und Holland), der Verkehrsfunk „Inforadio“ und der Fernsehkanal Move Tv. In diesem Jahr gibt es zusätzlich einen neuen Chatbot auf Telegram, wo die Autobahnnutzer personalisierte Informationen für eine ruhige und sichere Reise auf der A22 erhalten können.

„Der Covid-19-Gesundheitsnotstand“, leitete Präsident Hartmann Reichhalter am heutigen Montagmorgen in die Medienkonferenz ein, „hat unser aller Leben verändert. Als Brennerautobahngesellschaft haben wir dabei noch nie dagewesene Verkehrseinbrüche erlebt, auf die rapide Wiederaufschwünge folgten – so wie glücklicherweise in diesen Tagen. Da wir dabei die Verantwortung für eine strategische Achse in der europäischen Wirtschafts- und Tourismusmobilität tragen, war es stets unser Ziel auch in den schwierigsten Zeiten unsere hohen Dienstleistungsstandards zu gewährleisten“, erläuterte Reichhalter. „Ich denke, das ist uns auch gelungen. In diesen Monaten neuer Einschränkungen der Bewegungsfreiheit“, ergänzte der Präsident, „haben wir alles dazu veranlasst, um sowohl den Touristen als auch unseren Regionen, die diese willkommen heißen dürfen, eine A22 zu bieten, die so sicher und effizient  ist wie immer – begonnen bei den Mautstellen.“

„Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2021“, erklärte Geschäftsführer Diego Cattoni bei der heutigen Medienkonferenz, „haben wir bereits 29,3 Millionen Euro in die Instandhaltung der Autobahnstrecke investiert. Diese Summe umfasst unter anderem elf Millionen Euro für Asphaltierungsarbeiten, vier Millionen Euro für die Erneuerung der Anlagentechnik und Beleuchtungselemente, 2,5 Millionen Euro für die Sanierung einiger Kunstbauten und zwei Millionen Euro für die Pflege der Grünflächen. Sei es bei der Beschilderung, sei es an den Raststätten: wir haben in jeden einzelnen Bereich eingegriffen. Der Grund dafür war zweifellos das geringe Verkehrsaufkommen, das wir ausnutzen wollten um die Arbeiten für eine effiziente Autobahnstrecke durchzuführen, aber auch das Bestreben, weiterhin als eine treibende Kraft der Wirtschaft zu agieren.“ Diese Rolle eines Wirtschaftsmotors wird die A22 auch während der Sommermonate spielen. „Seit April ist das Verkehrsaufkommen deutlich gestiegen”, erklärte Cattoni. „Nach einem Minus von 50 Prozent (im Vergleich zu 2019, Anm. d. Red.) im März und April konnten wir im Juni ein Minus von zwölf Prozent verzeichnen. Seit etwa zwei Wochen registrieren wir Daten, die annähernd mit jenen aus dem Jahr 2019 vergleichbar sind. Wir können uns gut vorstellen, dass gerade in diesem Jahr viele Menschen mit dem Auto das individuelle Reisemittel schlechthin nutzen werden, um in den Urlaub zu fahren. Diesen Menschen und der gesamten Tourismusbranche wollen wir gewährleisten, dass sie dies – immer im Bezug auf die A22 – auch bestmöglich tun können.“

Der technische Generaldirektor Carlo Costa erläuterte die operativen Entscheidungen der Brennerautobahngesellschaft, ausgehend von einer Grundüberlegung: „Wenn wir den Zug oder ein Flugzeug nehmen, kümmern wir uns frühzeitig um einen Platz und kaufen unser Ticket bereits lange im Voraus“, erläuterte Costa. „Nehmen wir aber die Autobahn, gehen wir davon aus, am 14. August um 11.00 Uhr die gleichen Bedingungen vorzufinden wie beispielsweise an einem beliebigen Mittwoch um 5.00 Uhr morgens. In der Tat ist es aber nicht so. Sich über die Verkehrsprognosen zu informieren, ist daher genauso notwendig wie einen Sitzplatz im Zug zu buchen“, so Costa. „Seit den 1990-er Jahren hat der Verkehr auf der A22 um 100 Prozent zugenommen. An Tagen mit kritischem Verkehrsaufkommen verzeichnen wir mehr als 36.000 Transite täglich in nur eine Fahrtrichtung“, betonte der technische Generaldirektor. „Dies vorausgeschickt, ist es unsere Aufgabe immer die bestmöglichen Bedingungen zu bieten. Dabei ist das Benutzerservicezentrum CAU unser Herzstück, in dem wir mithilfe von 226 Kameras, 82 Fachkräften für Verkehrsdienste, 25 Wetterstationen und 403 Notrufsäulen die Autobahnstrecke überwachen. Unsere dynamischen Verkehrsflusssimulationen ermöglichen es uns, die Dauer und das Ausmaß von Staus vorherzusagen und in der Folge frühzeitig zu intervenieren“, nennt Costa die Regelung der Einfahrten an den Mautstellen oder die dynamischen Tempolimits, mit denen Fahrtzeiten, Umweltverschmutzung und Unfälle reduziert werden. „Das effizienteste Instrument aber bleibt die ständige Kommunikation mit den Autofahrern“, so Costa, „die im Moment über 160 Wechselverkehrsschilder erfolgt. Wir haben aber bereits die technischen Voraussetzungen dafür, um die Autobahnnutzer direkt auf dem Armaturenbrett ihres Fahrzeuges zu informieren.“

Im Rahmen der heutigen Medienkonferenz hat die Brennerautobahngesellschaft nicht zuletzt ein neues Angebot für die Nutzer des beliebten Messenger-Dienstes Telegram vorgestellt: Wer die automatische Chatfunktion der A22 abonniert, kann Informationen über Verkehr, Verkehrsprognosen und Dienstleistungen entlang der Autobahnstrecke von Ladestationen für E-Fahrzeuge bis zu Wohnmobilstellplätzen abfragen und personalisieren. Im Notfall besteht zusätzlich die Möglichkeit, einen exakten Standort zu übermitteln.

Von: luk

Bezirk: Bozen