Von: mk
Bozen – Die Buchhändler im hds- Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol haben sich vor Kurzem mit Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer getroffen und die Anliegen der Berufsgruppe vorgebracht sowie ihnen wichtige Themen besprochen. Dazu gehören die öffentliche Auftragsvergabe und die Buchpreisbindung in Südtirol.
Angekreidet wurden vor allem die Bedingungen der öffentlichen Ausschreibungen. „Bei Bestellungen von Büchern unter dem Schwellenwert sind die Bedingungen aus wirtschaftlicher als auch aus bürokratischer Sicht nicht nachvollziehbar. Die öffentlichen Vergabestellen wenden fast immer als einziges und ausschlaggebendes Kriterium jenes des niedrigsten Preises an“, kritisiert Susanna Valtiner, die Präsidentin der Buchhändler im hds. Zudem ist Unsicherheit und Unklarheit bei den Beamten sehr oft ein großes Thema. Dieses Problem müsse gelöst werden.
Ein weiteres Thema, das besprochen wurde, ist die Buchpreisbindung. Diese ist in Italien gesetzlich geregelt. Zurzeit wird das Gesetz überarbeitet und soll sogar noch strenger geregelt werden mit einem maximalen Preisnachlass von fünf Prozent. „Das Staatsgesetz regelt nur das italienische Verlagswesen. Ein Problem für uns Buchhändler sind dabei Bücher aus Deutschland. Denn diese werden als Importware deklariert und fallen somit nicht in das Regelwerk“, erklärt Valtiner. Die Buchhändler im hds fordern hierfür eigene Regeln in Südtirol.
Auch auf die Besonderheiten des Buches als Produkt wurde im Gespräch mit Achammer eingegangen. „Bücher sind keine herkömmliche Ware. Sie bilden in ihrer Gesamtheit den Spiegel einer Gesellschaft und tragen wesentlich dazu bei, das Kulturgut und Sprachwissen zu erhalten und zu fördern“, so die Buchhändler im hds. Deshalb ist auch der Handel mit dem Kulturgut Buch anders als jener mit einem anderen Produkt in der freien Marktwirtschaft, in der Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und Wettbewerb schaffen.
„Die Buchpreisbindung ist nichts anderes als ein Artenschutz für das Kulturgut Buch. Dadurch wird einerseits ein breites Angebot an Büchern und andererseits der Erhalt einer großen Zahl von Verkaufsstellen gesichert“, erklärt Valtiner abschließend.