Von: mk
Bozen – Die Regionalkommission für die genossenschaftlichen Körperschaften hat im Rahmen ihrer letzten Sitzung, einen Rückblick auf die im Oktober stattgefundene Studienreise zu den ligurischen Bürger-Genossenschaften geworfen. Eine Delegation der Kommission verbrachte zwei Tage in dieser italienischen Region, um die dort tätigen Bürger-Genossenschaften näher kennenzulernen und zu überprüfen, ob deren Erfahrungen als Modell für Südtirol dienen könnten.
An der Reise haben die Vorsitzende der Kommission, Dr. Loretta Zanon, sowie mehrere Vertreter der Autonomen Provinzen Bozen und Trient teilgenommen. Auch die Südtiroler und Trentiner Genossenschaftsverbände „Federazione Trentina della Cooperazione“, „Cooperdolomiti“, „A.G.C.I.”, „Raiffeisenverband“ und „Legacoopbund“ waren mit dabei. Letzterer hat die Organisation der Reise übernommen und den Kontakt mit „Legacoop Ligurien“ und dessen Verantwortlichen Roberto La Marca hergestellt. Ein reiches Programm konnte so zusammengestellt werden, das Teilnehmer und Gastgeber gleichermaßen überzeugen konnte.
Die Delegation aus dem Trentino-Südtirol konnte im Rahmen der Studienreise den Bürgermeister von La Spezia, Pierluigi Peracchini, und weitere regionale Vertreter begegnen. Dabei kam auch ein Treffen mit dem Koordinator von „Legacoop La Spezia“, Roberto Casarino, zustande. Casarino ist einer der wichtigsten Promotoren der bürgergenossenschaftlichen Initiativen in Ligurien und hat so zur Aufwertung abwanderungsgefährdeter Gebiete beigetragen.
Auch der Besuch mehrere Bürger-Genossenschaften stand auf dem Programm; so kam man mit den Vertretern der Genossenschaft „Terre Del Magra“ ins Gespräch, die im Dorf Ameglia ein Geschäft und zahlreiche Ferienwohnungen führt. Außerdem stattete die Delegation auch der Genossenschaft „Il Cesto“ in Genua einen Besuch ab, deren Ziel die Aufwertung der Stadtviertel ist. In Vallecchia, einer kleine Ortschaft mit 70 Einwohnern, konnte sich die Delegation mit den Verantwortlichen der gleichnamigen Bürger-Genossenschaft austauschen. Diese wurde bereits vor 50 Jahren gegründet, um das Dorf mit Wasser zu versorgen. Heute setzt die Genossenschaft vor allem auf eine Aufwertung des ländlichen Raums durch den Tourismus.
Durch die Studienreise konnte die Delegation wichtige Erkenntnisse für die eigene Arbeit gewinnen, auch um zu verstehen, ob sich das Modell der Bürger-Genossenschaften hierzulande zur Aufwertung abgelegener Gebiete eignen würde. In Südtirol und dem Trentino gibt es bereits einige Bürger-Genossenschaften, es stehe aber noch offen, ob eine gesetzliche Regelung dieser besonderen Genossenschaftsform nötig wäre.
Nach der Reise bereitet man sich bereits auf die nächsten Termine vor: Demnächst wird ein Workshop für regionale Führungskräfte stattfinden angesichts des im Jahr 2019 geplanten Seminars zu den Bürger-Genossenschaften.