Bozen – Das Mehr an Zeit, das jetzt Familien Zuhause zusammen verbringen, hat wohl in den seltensten Fällen nur mit Idylle zu tun. Familien sehen nun, was Kita, Kindergarten und Schule Tag für Tag leisten. Nicht mit einem oder zwei Kindern gilt es geduldig zu sein, sondern mit bis zu 25. Kinderbetreuer, Kindergärtner und Lehrer – vorwiegend weiblichen Geschlechts – bewahren professionell ihre Geduld und stellen sich tagtäglich den Herausforderungen. Dass nun auch Väter in COVID-19-Zeiten Zuhause verstärkt Erziehungs- und Betreuungsarbeit leisten sollen, dürfte im 21. Jahrhundert keine Zumutung sein. Unterstützung gibt es, falls Mann dazu tendiert, “die Nerven zu verlieren” und seiner Familie damit zu schaden.
“Angesichts der für viele Väter ungewohnten Situation mehr Zeit als sonst zu Hause zu sein, der begrenzten räumlichen und technischen Möglichkeiten für Heimunterreicht und Home Office sowie der Ängste und Sorgen angesichts einer ökonomisch ungewissen Zukunft, kann schnell eine Überforderung eintreten. Es fängt mit einer gereizten Stimmung an, Mann wird ungeduldig und intolerant, es gibt laute und heftige Wortwechsel, es droht der Kontrollverlust. Der Schritt zu körperlicher Aggression kann in manchen Fällen – je nach Grat der Selbstkontrolle – klein sein. In solchen Situationen hilft es zunächst, Abstand zu gewinnen: Innerlich bis zehn zählen und an etwas Schönes denken oder raus aus dem Raum – weg aus der eskalierenden Situation. Dann sollen negative Gefühle beim Sport rausgelassen werden oder ein Telefongespräch mit einer Person des Vertrauens geführt werden. Energie tanken kann man mittels einer Beschäftigung, die einem gefällt und gut tut. Nun hat man zumeist wieder einen klaren Kopf, um sich zu überlegen, wie es weitergehen kann. Ist eine Partnerin vorhanden, sollte mit dieser ruhig die Problematik besprochen werden. Wenn Mann sich für sein Verhalten entschuldigt, dann fällt ihm kein Zacken aus der Krone. Er schafft damit eine gute Basis für ein konstruktives Miteinander. Wenn das alles nicht hilft beziehungsweise unbefriedigend ist, dann können Experten kontaktiert werden: so etwa bei der Caritas Männerberatung oder ‘väter aktiv’. Diese sind in Notfällen von 8.00 bis 22.00 Uhr erreichbar beziehungsweise rufen zurück”, meint Michael Bockhorni von väter aktiv.
Kontakt: info@vaeter-aktiv.it
Von: bba
