Ein paar Unsicherheiten gibt es noch bei der Übernahme

Deutsche Börse bietet 4,7 Mrd. Euro für Allfunds

Donnerstag, 27. November 2025 | 17:36 Uhr

Von: APA/Reuters

Die Deutsche Börse steht vor der milliardenschweren Übernahme der europäischen Fonds-Handelsplattform Allfunds. Der Frankfurter Börsenbetreiber bestätigte am Donnerstag exklusive Gespräche mit dem Unternehmen. Die Deutsche Börse biete den Allfunds-Aktionären nach dem unverbindlichen Angebot insgesamt 8,80 Euro für jedes Papier – 4,30 Euro in bar, 4,30 Euro in neuen Aktien sowie 20 Cent Dividende für das laufende Jahr. Das entspricht einem Gegenwert von rund 4,7 Mrd. Euro.

Allfunds-Aktien stiegen kräftig

An der Börse wurde Allfunds vor dem Bekanntwerden der Offerte mit knapp vier Milliarden Euro bewertet. Sicher sei die Übernahme aber noch nicht, betonte die Börse. Die in Amsterdam gelisteten Allfunds-Aktien stiegen um mehr als 20 Prozent auf 8,00 Euro. Die größten Aktionäre des seit 2021 börsennotierten spanisch-britischen Unternehmens sind der US-Technologieinvestor Hellman & Friedman (36 Prozent) und die französische Großbank BNP Paribas (12,7 Prozent). Die Agentur Bloomberg hatte als erste über das Interesse der Deutschen Börse berichtet. Die Deutsche-Börse-Aktie kletterte um knapp drei Prozent auf 227,70 Euro. Gespräche zwischen Hellman & Friedman und dem Finanzinvestor CVC seien vorher an Differenzen über den Preis gescheitert, hieß es in dem Bloomberg-Bericht.

Allfunds bietet Fondsmanagern und -vertrieben eine Plattform für Handel und Abwicklung, Datenanalysen und Compliance-Systemen. Mit der Software können Allfunds-Kunden unterschiedliche Investmentfonds beobachten und handeln, Fonds-Häuser können die Wertentwicklung in ihrem Portfolio sowie Zu- und Abflüsse aus den Fonds verfolgen.

Für Allfunds hatten sich in den vergangenen Jahren schon die Schweizer Börse SIX und die französische Euronext interessiert. Euronext zog vor knapp zwei Jahren aber ein rund 5,5 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot zurück. Bloomberg zufolge hatte sich noch vor dem Börsengang auch die Deutsche Börse bereits mit dem Unternehmen beschäftigt.

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