Von der Experience Economy zur Sozial-Robotik

Die Trends der Hotellerie der Zukunft

Samstag, 12. Oktober 2019 | 15:43 Uhr

Bozen – Big Data, Experience Economy, Retailing und Robotik: Das sind nur einige Trends, bei denen es für Hotellerie und Lebensmittelindustrie im Jahr 2019 kein Vorbeikommen gibt. Der Markt wird zunehmend schnelllebiger und das Risiko, den Zug zu verpassen, umso größer, wenn man sich nicht fokussiert damit auseinandersetzt, was er hergibt. Aber im Startup Village der Fachmesse Hotel vom 14. Bis zum 17. Oktober hat man die Möglichkeit, den Start-ups, die in diesen Innovationsfeldern tätig sind, auf den Zahn zu fühlen. Ein regelrechter „Ort der Innovation“, denen thematisch die sechs Trends des Trend Reports von WhatAVenture zugrunde liegen, und in dem die zahlreichen Start-ups für den Hotel Startup Award ins Rennen gehen. Die verschiedenen Schlagwörter für die Trendvorschau 2019 wurden anhand einer Analyse der Nachfrage am Markt, der Technologien oder von beidem gleichzeitig ermittelt und sind: Gäste-Engagement, Nachhaltigkeit, Erlebnistourismus, Retailing, Big Data und Robotik.

„Wir sind sehr stolz darauf, in der Messe Bozen das Beste, was Innovation und Technologie im Bereich der Hotellerie und Gastronomie zu bieten haben, unter einem Dach zu vereinen. Für die Betreiber des Gastgewerbes ist es unerlässlich, mit den neuesten Trends Schritt zu halten, da es stets gilt, den Gast optimal zu bedienen“, erklärt Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen.

Hotel Startup Village Trend Report: Fokus auf die Trends von heute

Hier die Trends im Detail:

·      Gäste-Engagement: Digitale Gästeinteraktion und eine technisch freundliche Atmosphäre werden in der Hotelbranche immer wichtiger. Gäste verlangen heutzutage sofortige Antworten, 24/7-Servicemitarbeiter und leicht zugängliche Informationen auf einer Vielzahl von digitalen Kanälen. Die schnelle Beantwortung all dieser Anfragen kann für Hotelanbieter eine Herausforderung und äußerst kostspielig sein. So ist es nicht verwunderlich, dass Start-ups mit AI-Lösungen und Chatbots für die Gastronomie wie Pilze aus dem Boden sprießen. Darunter befinden sich auch Wikifriend und Limendo, die beide im Startup Village ausstellen werden.

·      Nachhaltigkeit: Der Klimawandel dominiert derzeit nicht nur unsere täglichen Medien, sondern auch sämtliche Branchen – so auch die Hotelindustrie. Nachhaltige Reiseerlebnisse mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt werden immer beliebter. Es zeigt sich ein starker Anstieg bei Reisenden, die versuchen ihren CO2-Fußabdruck auch im Urlaub zu reduzieren, und auf der Suche nach nachhaltigen Tourismus-Lösungen sind. Hotels und Gastronomiebetriebe sollten daher darüber nachdenken, wie sie ihren Betrieb so klimaneutral wie möglich gestalten können. Dazu gehören verschiedene Initiativen wie die Nutzung erneuerbarer Energien, das Angebot von E-Mobilitätslösungen, die Senkung des Wasserverbrauchs oder das Angebot von mehr vegetarischen und veganen Optionen in Restaurants. Hervorzuheben ist hierbei das Start-up FEDDZ, Entwickler eines Elektro-Mopeds, um den Emissionen Einhalt zu gebieten.

·      Erlebnistourismus: Das Schaffen von Erlebnissen ist zu einem entscheidenden Faktor geworden, um im Gastgewerbe konkurrenzfähig zu bleiben, da Gäste vor allem eines wollen: personalisierte und einzigartige Erlebnisse. Tourismusanbieter reagieren auf diesen Trend mit dem Verkauf außergewöhnlicher Aktivitäten, die von besonderen Dinner-Erlebnissen bis hin zu geführten Wanderungen für unvergessliche Bergerlebnisse mit außergewöhnlicher Servicequalität reichen. Um allerdings Touristen anzuziehen, die mehr von einem Hotel erwarten als nur einen Schlafplatz, werden Hotels in Zukunft noch einen Schritt weiter gehen müssen. Einen Schritt in die richtige Richtung hat Frittenlove getätigt, die Pommes Frites aus einem speziell hergestellten Püree anbieten und damit den Markt auf den Kopf stellen.

·      Retailing: Retailing in der Hotelindustrie bedeutet im Grunde, neue Umsatzmöglichkeiten für Hoteliers zu erschließen, indem zusätzliche Dienstleistungen neben Unterkunft und Verpflegung angeboten werden, die das Gästeerlebnis optimieren. Das wären etwa Ticketing- oder Wäscheservices, Vermietungsservices oder andere Dienstleistungen. Aber man sieht den Retailing-Einfluss auch im Product Branding: Hotels bieten ihre eigens gebrandeten Produkte an, von Schokolade bis hin zu Wein, der sogar in hauseigenen Hotelshops verkauft wird.

·       Big Data: Big Data ist schon seit einiger Zeit ein großes Schlagwort. Nichtsdestotrotz bleibt Big Data immer noch einer der wichtigsten Trends im Gastgewerbe im Jahr 2019. Fakt ist, dass in der Hotellerie Daten in Massen immer noch sehr spärlich genutzt werden, trotz rapiden Wachstums in den letzten Jahren. Eine bessere Datenanalyse ermöglicht den Hotelbesitzern die Nachfrage nach Hotelzimmern genauer voraussagen zu können, das Gästeerlebnis zu verbessern und Marketinginhalte effektiver zu gestalten. Das Start-up CiaoManager hat ein System entwickelt, mit dem man seinen Betrieb von jedem Gerät und von überall verwalten kann.

·      Robotik: Die Entwicklung von Robotern ist ein weiterer spannender Trend in der Hotel- und Gastroszene. Roboter können heute bereits Front-Desk-Aktivitäten, Lieferservices oder Concierge-Tätigkeiten übernehmen, indem sie von Spracherkennung und Künstlicher Intelligenz Gebrauch machen, um auf Anfragen von Kunden zu antworten. Wie zum Beispiel TR1, der Roboter aus dem Hause Tactile Robots, der den Zimmerservice in Hotels übernimmt. Roboter können mit KI- und Chat-Funktionalitäten, Kollisionserkennungssystemen und Datenanalytik-Systemen ausgestattet werden – kombiniert mit anderen technologischen Entwicklungen sind Roboter also ein kein zu unterschätzender Trend.

Hotel 2019: Hotspot im Herzen der Tourismusregion Südtirol

Wie kann den Gästen der Aufenthalt versüßt werden? Welche Technologien erweisen sich dabei als nützlich? Welche Entwicklung nimmt der Tourismus in Südtirol und jenseits des Brenners und der Salurner Klause? Die Antworten auf diese Fragen und viele mehr liefert die 43. Ausgabe der Fachmesse Hotel. Seit über 40 Jahren ist diese Messe Hotspot für all jene, die direkt oder indirekt in Hotellerie und Gastronomie arbeiten. Und besonders Südtirol kann diesbezüglich beeindruckende Zahlen aufweisen: über 10.000 Beherbergungsbetriebe, über 33 Millionen Übernachtungen im Jahr und bisher 27 vergebene Michelin-Sterne verteilt auf 20 Köche. Bei der letztjährigen Ausgabe konnten 22.000 Besucher über die Produkte und Dienstleistungen von rund 600 Ausstellern staunen. Zahlen, die die gewichtige Rolle der Gastronomie und Hotellerie sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene eindrucksvoll hervorheben.

Von: luk

Bezirk: Bozen