Von: luk
Bozen – “Berufstätige Eltern in Schwierigkeiten!” Die Allianz für Familie, die Gleichstellungsrätin und die Elterninitiative Südtirol äußern ihre Besorgnis angesichts des schleichenden Rückbaus der Angebote im Kindergarten und in der Schule.
Familien seien nach wie vor für jedes Kind und jede Bildungsstufe mit neuen Rahmenbedingungen (Öffnungszeiten, Kosten) konfrontiert. “Ständig gilt es, die Arbeitszeiten der Eltern anzupassen, immer mehr (vor allem) Mütter scheitern an der Vereinbarkeit, viele geben ihre Berufstätigkeit auf. Die langen Ferienzeiten im öffentlichen Bildungsbereich sorgen für ständiges ‘Haareraufen’ bei den Eltern und nicht zuletzt auch bei den Arbeitgebern. Doch anstatt endlich an zukunftsweisenden Konzepten zu arbeiten, um eine Bildungs- und Betreuungskontinuität von null bis14 Jahren anbieten zu können, wird an den einzelnen Bildungsstufen herumjustiert ohne die gesellschaftlichen Auswirkungen bis ins Detail mitzudenken. Es zeichnet sich sogar eine Negativspirale ab, deutscher Kindergarten und Schule reduzieren schleichend die Öffnungszeiten. Die Eltern werden oft kurzfristig vor vollendete Tatsachen gestellt”, so die Allianz für Familie.
“Es braucht einen offenen Diskurs über Flexibilität und Planbarkeit zwischen Familien und Bildungsbereich, keine einseitigen Beschlüsse, die große Auswirkungen auf die finanzielle und organisatorische Realität der Familien und die Arbeitswelt in Südtirol haben können. Stattdessen muss gemeinsam an mutigen und weitreichenden Konzepten gearbeitet werden. Wenn Südtiroler Arbeitgeber nicht auf die Fachkräfte mit Kindern verzichten wollen, dann muss wie in anderen EU-Staaten über einen Ausbau der Bildungsangebote nachgedacht werden. Wir fordern neue Ansätze mit verlängerten Modellen in denen die Schule ein offener Raum wird, in dem auch Angebote aus dem Sport, dem Vereinswesen, der Musik, der Jugendarbeit ihren Platz finden. Es ist Zeit zusammenzuschauen und gute kindgerechte Lösungen zu finden”, schließt die Allianz für Familie.