Von: mk
Bozen – Das Geschäftsklima im Südtiroler Dienstleistungssektor verbessert sich das fünfte Jahr in Folge und fast alle Unternehmen halten die Ertragslage im Jahr 2018 für zufriedenstellend. Die Stimmung bleibt auch im Transportsektor positiv. Dies ergibt sich aus der Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers des Instituts für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.
Ertragslage im Transportgewerbe
Das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert, und sogar 93 Prozent der Unternehmer und Unternehmerinnen erwarten für 2018 eine zufriedenstellende Rentabilität.
Ertragslage im Dienstleistungssektor
Die Umsätze nehmen zu, auch aufgrund der gestiegenen Konsumentenpreise. Das Geschäftsvolumen wächst sowohl auf dem lokalen Südtiroler Markt als auch außerhalb des Landes, insbesondere in Italien. Die Unternehmen melden zwar einen Kostenanstieg, der jedoch die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigt hat. Die gute Marktlage spiegelt sich auch in der positiven Entwicklung der Investitionen und der Beschäftigung wider.
Ein detaillierter Blick auf die einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors zeigt, dass der größte Optimismus bei den unternehmensorientierten Dienstleistern zu finden ist. Was den Kredit- und Versicherungssektor betrifft, so wird die Rentabilität allgemein als zufriedenstellend angesehen. Die Banken berichten von einem Anstieg der Einlagen und des Kreditvolumens sowie von einer deutlichen Verbesserung der Kundenbonität.
Das Geschäftsklima ist auch im Transportsektor weiterhin positiv und 92 Prozent der Unternehmen erwarten für 2018 ein befriedigendes Betriebsergebnis. Der Umsatz steigt sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr, zum Teil auch aufgrund von Preiserhöhungen. Allerdings klagen die Unternehmen über gestiegene Kosten. Insbesondere die Kraftstoffpreise haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Der Güterverkehr ist darüber hinaus von den Maßnahmen zur Einschränkung des Schwerverkehrs in Tirol betroffen. Das Umsatzwachstum hat sich jedoch positiv auf die Beschäftigung ausgewirkt und die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Südtiroler Transport- und Logistiksektor ist im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent gestiegen.
Der Präsident der Handelskammer, Michl Ebner, betont die Bedeutung der Mitarbeiter/innen für die Wettbewerbsfähigkeit der Südtiroler Wirtschaft: „Um dem wachsenden Bedarf an qualifiziertem Personal gerecht zu werden, ist es unerlässlich, weiter in hochwertige Ausbildung zu investieren. Mitarbeiter/innen mit guten Informatik- und Sprachkenntnissen sind für viele Dienstleistungsunternehmen äußerst wichtig.“
Methodische Anmerkung
Im Rahmen des WIFO-Wirtschaftsbarometers umfasst der Dienstleistungssektor folgende Branchen: Verlag und Kommunikation, Informatik, Kredit und Versicherung, Immobilienverwaltung sowie personen- und unternehmensbezogene Dienste. Nicht eingeschlossen sind Handel und Gastgewerbe. Das Transportgewerbe wird gesondert untersucht.
Die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Heini Grandi, Präsident Legacoopbund erklärt: „Die Wachstumsphase darf uns nicht dazu bringen, unsere Wachsamkeit zu verringern. Für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist es unerlässlich, dass die Politik im Hinblick auf die Landtagswahlen eine konstruktive Diskussion über die für Unternehmen und Genossenschaften dringendsten Themen durchführt. Die Bürokratie soll vereinfacht werden und die Verpflichtungen dürfen in Bezug auf die Unternehmensgröße nicht übermäßig sein.“
„Das Steigen des Geschäftsvolumens auch außerhalb Südtirols ist ein klares Zeichen, dass unsere unternehmensorientierten Dienstleister über die Landesgrenzen hinweg einen guten Job machen und auf sehr hohem Niveau arbeiten. Der NOI-Techpark in Bozen soll auch Dienstleistern zugänglich gemacht werden, um den Erfordernissen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden“, betont Barbara Jäger, Präsidentin der Dienstleister im hds.
Elmar Morandell, Obmann der Warentransporteure im lvh, meint hingegen: „Der Transportsektor verhält sich proportional zur wirtschaftlichen Situation des Landes. Dank des wachsenden E-Commerce und Exports verzeichnet die Branche einen Umsatzanstieg. Allerdings sind die Preise nicht linear zu den anfallenden Kosten gestiegen. Zudem sorgen lange Wartezeiten und hohe Bußgelder wegen kleinster Vergehen dafür, dass sich immer mehr Fahrer/innen vom Sektor abwenden.“
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel 0471 945 708, E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it und Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it.