"Chaos droht"

Digitale Baukonzession: Architektenkammer fordert bessere Koordinierung

Donnerstag, 31. Januar 2019 | 19:36 Uhr

Bozen – Am 1. Jänner 2019 hat eine Reihe von Südtiroler Gemeindebauämtern die digitale Baukonzession eingeführt. Allerdings mit unterschiedlichen
Modalitäten für die Abgabe der Daten: „Das ist für uns Freiberufler inakzeptabel“, sagt Architekt Johann Vonmetz, Präsident der Südtiroler
Architektenkammer. „Wenn jede Gemeinde andere technische Vorgaben macht, droht ein digitales Chaos!“

Vonmetz fordert den Südtiroler Gemeindenverband auf, sofort einzuschreiten und einheitliche Kriterien für die Datenabgabe vorzuschreiben, die für alle Gemeindebauämter verbindlich sind. Nur so kann ein effizientes Arbeiten garantiert und die Genehmigungszeiten reduziert werden, was nicht nur für die Planer und die Bauherren positiv ist, sondern für den gesamten Bausektor. Dass die Architektenkammer offen ist für Neuerungen im digitalen Bereich, beweist die erfolgreiche Fortbildung „Digitales Bauamt 4.0“. An dieser haben im Dezember 2018 mehr als 240 Architektinnen und Architekten sowie Beamte von Gemeindebauämtern teilgenommen.

„Das Bauamt 4.0 ist eine gute Zwischenlösung für das Jahr 2019“, ist Kammerpräsident Vonmetz überzeugt. „Ziel muss es jedoch sein, 2020 mit dem Inkrafttreten des neuen Raumordnungsgesetzes den gesamten Bauakt über ein einziges digitales Portal abzuwickeln, die SUE-Plattform der Handelskammer Bozen.“ Architekt Vonmetz appelliert an die neue Landesregierung und den Gemeindenverband, dieses Ziel prioritär anzupeilen und dieses Jahr zu nutzen, um gemeinsam mit den Berufskammern technischen Freiberufler ein anwenderfreundliches, zuverlässiges System zu entwickeln: „Experimente wie bei der Einführung der digitalen Abgabe der
Stahlbetonmeldungen 2017 können wir uns definitiv nicht mehr leisten!“

Von: luk

Bezirk: Bozen