Von: mk
Bozen – Ein Rückblick auf die Aktivitäten im Jahr 2018 und ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen der Zukunft. Letztere gestaltet sich immer digitaler, insbesondere auch im Hinblick auf die bevorstehende Einführung der Pflicht zur elektronischen Fakturierung. Es waren dies die Themen im Mittelpunkt der Generalversammlung der Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Provinz Bozen, die am 26. November im NOI Techpark abgehalten wurde und an der über 250 Wirtschaftsprüfer teilgenommen haben. Spezialgast des Abends war der Präsident des Nationalrats der Wirtschaftsprüfer, Massimo Miani.
Die Rede des Präsidenten des Nationalrats konzentrierte sich auf den historischen Moment, den der Berufsstand in diesem Augenblick erlebt: „Die Wirtschaftsprüfer befinden sich in einer delikaten, durch den schnell voranschreitenden Prozess der Digitalisierung gekennzeichneten, Periode. Eine Entwicklung, gegen die es nicht anzukämpfen gilt, aber deren ohne Zweifel vorhandenen Chancen wir uns zunutze machen sollten“, erklärte Miani. „Die nächste, und wahrscheinlich auch gewichtigste Etappe, ist die unmittelbar bevorstehende Einführung der elektronischen Fakturierung. Wir haben uns stark für eine schrittweise Einführung oder einen Aufschub der Sanktionen eingesetzt. Was diesen letzten Punkt betrifft, haben wir bedeutende Resultate erzielen können. Gleichzeitig hat der Nationalrat die Realisierung eines eigens für die Wirtschaftsprüfer vorgesehenen Portals für die elektronische Fakturierung in die Wege geleitet. Ein Versprechen, das wir unseren Mitgliedern im September gegeben und nun eingehalten haben. Bereits demnächst werden wir im Rahmen eines per Live-Stream übertragenen Events alle Funktionen der neuen Plattform vorführen und erklären. Aktuell können wir sagen, dass es sich, insbesondere dank der extrem geringen Kosten von 0,005 Euro pro Rechnung, um eine wirklich innovative und für den Berufsstand vorteilhafte Initiative handelt.“
Die programmatische Rede des Präsidenten der Bozner Kammer stellte einen weiteren zentralen Moment der Versammlung dar: „In die Kammer eingeschrieben zu sein, bedeutet ständige Weiterbildung, fundierte Fachkenntnis und Respekt der Berufsethik. Gerade deshalb wird der Ausschuss auch im Jahr 2019 konstant und rigoros die Tätigkeiten und Initiativen der vergangenen Monate weiterführen, von der Überwachung der Einhaltung der von den Anti-Geldwäsche-Bestimmungen vorgesehenen Pflichten bis hin zu den zahlreichen Weiterbildungsangeboten für die Kammermitglieder, wobei bereits am kommenden 12. und 13. Dezember ein kostenloser Kurs zum Thema Abschlussprüfung stattfinden wird. Teilnehmen werden unter anderem Raffaele Marcello, Rat für das Thema Abschlussprüfung der nationalen Kammer, Emanuela Mattia Cafaro der Universität Salerno und Raffaele D’Alessio, Professor für „Audit und Abschlussprüfung”, Universität Salerno.“ Nach der Rede des Präsidenten wurde der Haushaltsvoranschlag verabschiedet. Anschließend hielt Barbara Giordano, Vorsitzende der Kommission für Unvereinbarkeit, einen Vortrag zu eben diesem Thema.
“Accounting und Finanzwirtschaft” – der Unibz-Master für angehende Wirtschaftsprüfer
Im Rahmen der Versammlung war auch die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen Thema. Letztere war an dem Abend vertreten durch Professor Massimiliano Bonacchi, Leiter des Masterstudiengangs “Accounting und Finanzwirtschaft”, den die dreisprachige Hochschule seit kurzem anbietet. Ein Angebot für Studenten, die eine Karriere im Wirtschafts- und Finanzbereich anstreben. Ein besonderes Augenmerk legt der Kurs auch auf die Themen Digitale Technologien, Big Data und künstliche Intelligenz, die in diesem Bereich eine immer wichtigere Rolle einnehmen.
Aber das wirklich besondere an diesem Master ist etwas anderes: „Wir sind dabei, Double-Degree-Programme in Zusammenarbeit mit einigen renommierten Hochschulen in den USA und Großbritannien zu entwickeln. Auf diese Weise können die Studenten einen doppelten Abschluss erwerben, italienisch und ausländisch. Darüber hinaus wurden fünf Stipendien für die leistungsstärksten Studenten bereitgestellt, die desweiteren über umfassende Sprachkenntnisse verfügen. Denn letztere sind heutzutage fundamental wichtig. Hinzu kommt, dass die Studenten, dank des Abkommens mit der Kammer der Wirtschaftsprüfer Bozen, die Möglichkeit auf einen erleichterten Zugang in das Berufsverzeichnis haben“, erklärte Bonacchi.
Soziale Netzwerke – die Kammer geht mit der Zeit
Nach heutigem Stand folgen über 1.300 Personen der offiziellen Facebook-Seite der Bozner Kammer. Diese Zahl belegt das starke Wachstum im Bereich der Social-Media-Präsenz der Südtiroler Wirtschaftsprüfer, insbesondere im Vergleich mit den anderen italienischen Kammern. Die Facebook-Seite der Kammer der Wirtschaftsprüfer Bozen hat es in nur wenigen Monaten nach seiner Einrichtung bereits unter die 5 stärksten Italiens geschafft, und dabei regionale Kammern mit viel höheren Mitgliederzahlen überholt.
Durch die Social-Media-Kanäle hat es die Bozner Kammer geschafft, ein breites Publikum zu erreichen, wobei sie ihre Rolle als wichtige und maßgebliche Institution bestätigen konnte, die darüber hinaus in der Lage ist, modernste Kommunikationskanäle erfolgreich zu nutzen. Die Einrichtung einer Facebook -und einer LinkedIn-Seite hat es der Kammer ermöglicht, ganze 329.000 Personen zu erreichen, und so die Inhalte der Kammer auf nationaler Ebene exponentiell zu verbreiten. Ein Erfolg, der sich insbesondere in den vergangenen 4 Monaten gezeigt hat. In diesem Zeitraum konnte die Facebook-Seite der Kammer ein Wachstum der Follower von 518 Prozent verzeichnen. Die von der Kammer veröffentlichten Inhalte haben es, darüber hinaus, geschafft, Engagement zu generieren: die Interaktionen (Likes, Kommentare, das Teilen von Artikeln) belaufen sich zahlenmäßig auf 5.848.
14 Wirtschaftsprüfer ausgezeichnet
Beendet wurde die Generalversammlung mit der Auszeichnung von 14 Wirtschaftsprüfern, die im Jahr 2018 die 30-jährige Mitgliedschaft in der Kammer erreicht haben: Walter Barbin, Christof Brandt, Margit Crazzolara, Roberto Farese, Filippo Forest, Stefano Furlanetto, Andrea Gröbner, Roberto Larcher, Nicola Moscon, Piergiuseppe Nicoletti, Karl Rudolf Raich, Carmen Travaglini, Fortunato Verginer und Arnold Zani.