Von: luk
Bozen – Der Kongress „Psychiatrie der Transition: Die Komplexität des ADHS“ hat zum ersten Mal die Psychiater der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit den Psychiatern der Erwachsenen vereinigt.
Martha Stocker, Landesrätin für Gesundheit eröffnet den Kongress und unterstreicht, ihre Genugtuung für dieses wichtige und exklusive Ergebnis das die Psychiatrie in Südtirol erreicht hat.
Dr. Conca liegt das Thema ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität) sehr am Herzen und zumal er Primar sowohl der Kinder- und Jugendpsychiatrie als auch der Erwachsenenpsychiatrie ist, nutzte er diese Chance, um Fachspezialisten beider Bereiche zu einer nationalen und internationalen Fortbildung zusammen zu bringen.
“Das Kind ist kein kleiner Erwachsener und ein Erwachsener ist kein großes Kind”, so erklärt Dr. Conca die Bedeutsamkeit einer gezielten und spezifischen Behandlung für diesen Übergang im Wechsel von der Kindheit zur Adoleszenz. Vergleichbar mit einem Staffellauf, je besser die Übergabe umso mehr erhöhen sich die Chancen auf ein gutes Ergebnis.
An diesem Kongress nahmen Psychiatern, Therapeuten, Psychologen, Kinderärzte, Sozialassistenten, Selbsthilfegruppen und Lehrer teil. Eine interdisziplinäre Plattform, ideal um dieser Problematik reichlich Raum zu geben, auch außerhalb des Gesundheitsbereiches.
Derzeit werden in Südtirol knapp 600 Betroffene zwischen dem 6. und 17. Lebensjahr landesweit in den Ambulanzen fachspezifisch betreut. Die jährlichen Neuaufnahmen, im Alter zwischen 6 und 12 Jahren belaufen sich prozentuell von 0,2 bis 0,3 Prozent, das sind in Bozen und Umgebung ca 100/110 Kinder. In der Fachambulanz ADHD für Erwachsene werden im Gesundheitsbezirk Bozen derzeit 155 auf ca 60.000 Einwohner, behandelt. Landesweit geht man davon aus, dass ca. 500 Erwachsene darunter leiden, wobei 200 davon noch unerkannt sind.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem was bisher getan wurde und dieses nützliche gemeinsame Treffen wird sicherlich in den kommenden Jahren wieder vorgeschlagen“, so Dr. Conca.