Von: luk
Bozen – Laut dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht des italienischen Sozialversicherungsinstituts INPS setzen 8,5 Prozent der Rentenbezieher ihre berufliche Tätigkeit auch nach Erreichen der Voraussetzungen für den Ruhestand fort. Zu den Berufsgruppen, die am ehesten dazu neigen, die Erwerbstätigkeit zu verlängern, gehören Handelsvertreter (27,4 Prozent), aber auch Einzelhändler (19,2 Prozent). Die Gründe für das Weiterarbeiten sind nicht nur wirtschaftlicher Natur – etwa der Versuch, die Rente zu erhöhen, um finanzielle Engpässe zu vermeiden – sondern auch objektive Motive wie die Schwierigkeit, Nachfolger zu finden, oder der Wunsch, das über Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis zur Kundschaft zu erhalten, etwa hinter der Theke eines Geschäfts oder in einem Gastronomiebetrieb.
„Das Phänomen der arbeitenden Rentner gewinnt zunehmend an Bedeutung und darf daher keinesfalls ignoriert werden“, erklärt Philipp Moser, Präsident des Wirtschaftsverbandes hds. „Menschen, die sich freiwillig dafür entscheiden, auch nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten, stellen einen Schatz an Erfahrung und Professionalität dar, den zu verlieren ein großer Fehler wäre – besonders in Zeiten, in denen es so schwer ist, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Ich denke dabei etwa an die Möglichkeit, diese erfahrenen Kräfte mit jungen Menschen zusammenarbeiten zu lassen, um deren Wissen weiterzugeben“, ergänzt Moser.
Ein zentraler Aspekt dieser Thematik ist der steuerliche Rahmen – sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Unternehmen. „In diesem Zusammenhang wäre es entscheidend, eine steuerlich attraktive Lösung zu finden, die es Rentner ermöglicht, weiterzuarbeiten, ohne dass ihre Bereitschaft wirtschaftlich zu stark bestraft wird – insbesondere im Hinblick auf das höhere Einkommen durch die Kombination von Rente und Lohn“, betont der Präsident des hds.
Die Führungsspitze des hds hatte dieses Thema bereits vor einigen Wochen bei einem Treffen mit SVP-Senator Meinhard Durnwalder angesprochen. Obwohl – wie der Südtiroler Parlamentarier bekräftigte – es sich um eine Angelegenheit der nationalen Gesetzgebung handelt, verfolgt der hds die Thematik sehr aufmerksam, um gemeinsam an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten, die alle beteiligten Seiten zufriedenstellt.
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