Von: mk
Bozen – Seit Jahresbeginn sind die Großmarktpreise für Methangas um 600 Prozent gestiegen, jene für Energie um 400 Prozent. Zusätzlich zur Explosion der Rohstoffpreise und der Preise der Komponenten müssen die Unternehmen somit auch mit hohen Energie- und Gasrechnungen kämpfen.
Mehr als 50 Teilnehmer an einem Webinar des Unternehmerverbandes zu den Energiemärkten zeigen, dass die Südtiroler Unternehmen dieses Thema stark interessiert. „Der enorme Anstieg der Preise bringt zwei Probleme für unsere Unternehmen mit sich: einerseits beinträchtigen sie deren Wettbewerbsfähigkeit, andererseits sorgt die extreme Volatilität für Schwierigkeiten bei der mittel- und langfristigen Planung“, erklärt der Direktor des Unternehmerverbandes Südtirol, Josef Negri.
Die Mitgliedsbetriebe des Unternehmerverbandes können durch Abkommen und Konventionen, die sowohl für Unternehmen mit einem hohen als mit einem niedrigeren Energieverbrauch gelten, Kosten einsparen. Für Besorgnis sorgen jedoch die Entwicklungen in den kommenden Monaten, auch weil der ökologische Wandel gerade im Bereich der Energie große Investitionen erfordern wird. „Die von der Regierung geplanten Maßnahmen in diesem Bereich wenden sich in erster Linie an Familien und Kleinstunternehmen. Es wird aber auch Schritte für alle anderen Betriebe brauchen“, so Negri.
Im Zuge des Webinars wurde auch über die Gründe für den Preisanstieg diskutiert. Diese sind einerseits durch die Steigerung der Nachfrage bedingt, hängen aber auch mit der großen Abhängigkeit Europas von Lieferungen von Gas und anderen fossilen Brennstoffen zusammen. Gesprochen wurde ebenso über mögliche Auswege. „Die Verlagerung des Energiemixes hin zu erneuerbaren Energiequellen ist eine erste strukturelle Maßnahme, die auf europäischer Ebene durch die Unterstützung von Finanzierungen in diesem Bereich vorangebracht werden muss. In Italien hingegen könnten die Systemkosten und die Besteuerung gesenkt werden“, fasst Direktor Negri zusammen.