Verschärfte Regeln für Barzahlungen

EU verbietet Barzahlungen von über 10.000 Euro

Donnerstag, 18. Januar 2024 | 15:46 Uhr

Barzahlungen in Höhe von mehr als 10.000 Euro werden in der Europäischen Union künftig verboten. Die Unterhändler von Europaparlament und Mitgliedstaaten einigten sich am Donnerstagvormittag auf EU-weite Vorschriften gegen Geldwäsche, die Schlupflöcher in den nationalen Gesetzen stopfen sollen. Händler von Luxusgütern müssen demnach zudem die Identität ihrer Kunden überprüfen und verdächtige Geschäfte an die Behörden melden.

Die verschärften Regeln sollen unter anderem für den Handel mit Juwelen, Luxusautos, Privatflugzeugen und Schiffen gelten. Unter das neue Gesetz fallen der Einigung zufolge ab 2029 auch finanzstarke Fußballvereine wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund. Der Profifußball mit seinen Milliardeninvestitionen aus Drittstaaten gilt als mögliches Einfallstor für Geldwäsche in Europa.

Die Behörden sollen die Bankgeschäfte von Superreichen mit einem Vermögen von mindestens 50 Mio. Euro strenger überwachen. Eigentümer von Unternehmen mit einem Anteil von mindestens einem Viertel müssen EU-weit registriert werden. Dadurch soll unter anderem verhindert werden, dass russische Oligarchen die EU-Sanktionen infolge des Angriffs auf die Ukraine umgehen können.

Strengere Anti-Geldwäsche-Regeln für Banken, Oligarchen und Fußballvereine seien “längst überfällig”, betonte der Verhandlungsführer im Europaparlament, Eero Heinäluoma. Ein EU-weit einheitlicher Rahmen stopfe die nationalen Schlupflöcher. “Bislang verlieren die Mitgliedstaaten Milliarden von Euro”, erklärte der finnische Sozialdemokrat.

Für den freiheitlichen EU-Abgeordnete Roman Haider ist dies “ein weiterer Schritt zu einer drohenden Abschaffung des Bargelds”, wie der Freiheitliche Parlamentsklub in einer Aussendung erklärte. “Während die Bargeldobergrenzen immer enger gezogen werden, plant die EZB ja bereits die Einführung des Digital-Euro, der das Bargeld offiziell ergänzen soll, tatsächlich aber auch ablösen kann”, sagte Haider.

Dem Gesetz müssen Europaparlament und Mitgliedstaaten noch formal zustimmen. Die Überwachung der neuen Regeln sollen nationale Behörden übernehmen, koordiniert von einer neuen europäischen Anti-Geldwäschebehörde (Anti Money Laundering Authority – Amla). Der Sitz der Amla wird heuer festgelegt, auch Wien hat sich dafür beworben.

Von: APA/AFP

Kommentare
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Faktenchecker
3 Monate 29 Tage

Reißerische Überschrift.


Angaben der Länder zufolge müssen nun etwa neben Einrichtungen wie
Banken und Kasinos auch Händler von Luxusgütern und unter anderem
Edelmetallen sowie Anbieter von Krypto-Vermögenswerten ab bestimmten
Summen ihre Kunden überprüfen und verdächtige Aktivitäten melden. Unter
gewissen Bedingungen sollen auch Profifußballvereine und -agenten
verpflichtet werden, Transaktionen zu überwachen.
Die Einigung
muss vom Parlament und vom Rat formell angenommen werden. Gelten sollen
die neuen Regeln Parlamentsangaben zufolge grundsätzlich drei Jahre nach
Inkrafttreten. ”

https://www.n-tv.de/politik/Bargeldobergrenze-in-der-EU-soll-kommen-article24672193.html

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 28 Tage

“ein weiterer Schritt zu einer drohenden Abschaffung des Bargelds”.
Das sind wir schon einen Schritt weiter 🙂

Aber auch mit einer Tausenderobergrenze wird noch reichlich Bar bezahlt.

Zugspitze947
3 Monate 28 Tage

Neumi: DAS ist auch gut und wichtig so ,denn nur BARES ist RARES !  Würde alles über die Banken laufen würden die uns noch mehr ABZOCKEN 😝👌

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 28 Tage

… du meinst “WAHRES”.

Wäre Bargeld rar … ja, dann hätte man was zu jammern 😀

Die Banken zocken dich so oder so ab, du bezahlst doch
jährlich Bankomatgebühren, oder?

Bargeld wird nicht abgeschafft werden, aber es wird immer seltener verwendet.
Die meisten haben lieber Komfort als massig Scheine in der Tasche. Ich hab immer gerade genug mit, um schlimmstenfalls den täglichen Einkauf damit zu bezahlen und nach Hause zu kommen und das ist schon weit mehr, als andere mitnehmen.

Zugspitze947
3 Monate 27 Tage

Neumi: Ich zahle in DE KEINE Bankomatgebühren ! Sondern lediglich 5.50 € monatlich für Hoambanking ! Da ich alle regelmässigen Zahlungen abbuchen lasse habe ich keine 90 € Jahreskosten ! Bin allerdings schon 50 Jahre bei derselben Volksbank Stammkunde :_)

Neumi
Neumi
Kinig
3 Monate 26 Tage

Schau mal auf die Jahresendabrechnung. Da müsste ein Pauschale drauf sein.

Man wird durch Kartenzahlung nicht mehr abgezockt als durch andere Arten.
Für die Geschäfte ist’s auch angenehmer, sie sparen Zeit und können damit mehr Kunden bedienten, Auch wenn mal eine alte Oma nach ihrem PIN sucht, ist der durchschnittliche Kunde mit Karte viel schneller wieder draußen.

ps: Du verwendest Homebanking? Tsk Tsk Tsk. Also doch nicht nur Bargeld 😀

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