Rolle der Regulierungsbehörde Acer soll gestärkt werden

EU-Verordnung soll Manipulationen am Energiemarkt verhindern

Freitag, 17. November 2023 | 11:34 Uhr

Der Energiegroßhandelsmarkt in der EU soll besser vor Marktmanipulation geschützt werden. Vertreter der Regierungen und des Europaparlaments haben sich am Donnerstag in Brüssel auf neue Regeln verständigt. Sie sehen unter anderem striktere Anforderungen an Marktteilnehmer aus Nicht-EU-Ländern vor. Zudem soll die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Acer) bei wichtigen grenzüberschreitenden Fällen eine größere Rolle bekommen, um Verstöße zu ahnden.

Die derzeitige spanische EU-Ratspräsidentschaft bezeichnete die Einigung als “gute Nachricht für Verbraucher und Unternehmen – gerade in Zeiten volatiler Energiepreise”. Die neue Verordnung werde den Rahmen zur Bekämpfung und Verhinderung von Marktmissbrauch deutlich stärken.

Hintergrund der geplanten Regeländerungen ist die Einschätzung, dass Finanzinstrumente, die auf den Energiemärkten gehandelt werden, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Damit erhöht sich das Risiko von unerwünschten Insider-Geschäften und Marktmanipulationen.

Zudem soll auch den Risiken vorgebeugt werden, die sich aus dem Einsatz von Technologie für den Handel ergeben. Viele Marktteilnehmer nutzen nach EU-Angaben den algorithmischen Handel sowie hochfrequente algorithmische Handelstechniken, bei denen nur eine eingeschränkte oder gar keine menschliche Intervention erfolgt. Die Acer soll deswegen in die Lage versetzt werden, den Markt besser zu überwachen.

Die Einigung muss nun noch durch den Rat der Mitgliedstaaten und das Plenum des Europaparlaments bestätigt werden. Dies gilt allerdings als Formalie.

Von: APA/dpa