Grüne skeptisch

Euregio-Verkehrsgipfel: Maßnahmen gegen Transitverkehr

Montag, 15. Januar 2018 | 11:11 Uhr

Bozen – Die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Trentino tagen heute in Bozen, um die Brennerroute vom Transitverkehr zu entlasten.

Bei diesem Euregio-Verkehrsgipfel soll dazu ein Maßnahmenpaket geschnürt werden. Das Transitforum Austria Tirol hat dem Euregio-Verkehrsgipfel einen ganzen Katalog von Forderungen vorgelegt.  Dazu gehören etwa Mauterhöhungen, Lkw-Nachtfahrverbote, höhere Dieselpreise und ein durchgehendes Tempolimit von 100 km/h auch für alle Autos.

Das Transitforum fordert, dass die Maßnahmen von Verona bis Rosenheim gelten sollen.

Grüne: Drei konkrete Aktionen statt neuer Ankündigungen

Dass die Landeschefs und die zuständigen Verkehrs- und Umweltlandesrätinnen, die sich zum heutigen Euregio-Verkehrsgipfel treffen, den Ernst der Lage in der Transitfrage erkannt haben, ist anzunehmen: 2,25 Millionen Transit-Lkw und ein sprunghaft gestiegener Individualverkehr begraben alle Hoffnungen auf ein Absinken oder zumindest Stabilisierung der Verkehrslawine, schreiben die Grünen in einer Aussendung.

„Die Gesundheit der Anwohner an den Transitachsen und den dichten Siedlungsräumen wie Bozen verdient zwar längst den überfälligen Schutz; Illusionen sind aber fehl am Platze. Wir Grüne erhoffen uns vom heutigen Verkehrsgipfel wenig; konkrete Schritte wie Mauterhöhungen, Nachtfahrverbote und ein „Lufthunderter“ nach Tiroler Vorbild sind als einheitliche Euregio-Strategie nicht zu erwarten“, heißt es weiter.

„Wir wären bereits erstaunt, wenn für Südtirol Minimal-Schritte gesetzt würden: Die Wieder-Inbetriebnahme der seit einem Jahr still gelegten Luftmessstation im Eisacktal, eine Lkw-Kontrollstelle in Sterzing und die verstärkte Auslastung der RoLA vom Brenner südwärts. Dies wären kleine Schritte, um das im Bereich Transitverkehr völlig gestörte Vertrauen neu aufzubauen. Viel mehr ist nicht zu erwarten, eine Verlagerung des Umwegtransits von rund 800.000 Lkw jährlich bleibt ebenso ein Wunschtraum wie eine angemessene Maut oder ein Aus für das österreichische Dieselprivileg, wie von Landesrätin Felipe zu recht gefordert“, so die Grünen.

Von: luk

Bezirk: Bozen