Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn überraschend gesunken

Eurozonen-Wirtschaft in technische Rezession gerutscht

Donnerstag, 08. Juni 2023 | 11:40 Uhr

In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn überraschend gesunken. Im ersten Quartal gab das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,1 Prozent nach, teilte das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg nach einer dritten Schätzung mit. Österreichs Wirtschaft wuchs demnach im selben Zeitraum minimal um 0,1 Prozent. Der Währungsraum ist damit in eine technische Rezession gerutscht, die Alpenrepublik für sich gesehen nicht.

In einer vorherigen Schätzung war noch ein leichtes Wachstum um 0,1 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.

Im vierten Quartal 2022 war die Euro-Wirtschaft ebenfalls um 0,1 Prozent geschrumpft (Österreich: ebenso minus 0,1). Auch hier wurden die Daten revidiert, nachdem zuvor eine Stagnation ermittelt worden war.

Wenn die Wirtschaft zwei Quartale in Folge schrumpft, sprechen Finanzmarktexperten von einer technischen Rezession. Diese fällt jedoch noch sehr mild aus. Die Daten beziehen sich auf die 20 Länder der Eurozone. Kroatien war zum Jahreswechsel beigetreten.

Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum Jänner bis Ende März um revidierte 1,0 Prozent zu. In einer vorherigen Schätzung war noch ein Wachstum von 1,3 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten mit einer Revision auf 1,2 Prozent gerechnet.

Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone zeigte deutliche Unterschiede. Das stärkste Wachstum erzielten Luxemburg mit 2 Prozent im Quartalsvergleich und Portugal mit 1,6 Prozent. Starke Rückgänge wurden hingegen für Irland (minus 4,6 Prozent) und Litauen (minus 2,1 Prozent) registriert. Das BIP beim wichtigsten Austro-Handelspartner Deutschland ging um 0,3 Prozent zurück. Beim zweitwichtigsten Handelspartner Italien gab es hingegen ein Plus von immerhin 0,6 Prozent.

Von: apa