Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen das zehnte Mal in Serie angehoben. Die Euro-Wächter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag, die Schlüsselsätze um einen viertel Prozentpunkt zu erhöhen. Der Leitzins steigt somit von 4,25 Prozent auf 4,50 Prozent. Ihre Prognose für das BIP-Wachstum hat die Zentralbank indes nach unten korrigiert. Ebenso dürfte die Teuerungsrate in der Eurozone langsamer sinken als erwartet.
Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, klettert von 3,75 auf 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. “Bei der Festlegung der angemessenen Höhe und Dauer des restriktiven Niveaus wird der EZB-Rat auch künftig einen datengestützten Ansatz verfolgen”, teilten die Währungshüter weiter mit.
Mit der Entscheidung könnte die EZB ihren Zinsgipfel erreicht haben. In der EZB-Mitteilung heißt es: “Auf Grundlage seiner aktuellen Beurteilung ist der EZB-Rat der Auffassung, dass die EZB-Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das – wenn es lange genug aufrechterhalten wird – einen erheblichen Beitrag zu einer zeitnahen Rückkehr der Inflation auf den Zielwert leisten wird.”
Die Entscheidung für eine erneute Zinserhöhung fiel nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde jedenfalls nicht einstimmig. Einige Ratsmitglieder hätten für eine Zinspause plädiert, sagte Lagarde am Donnerstag auf der Pressekonferenz in Frankfurt nach der geldpolitischen Entscheidung. Es habe aber eine “solide Mehrheit” für die erneute Straffung der Geldpolitik gegeben.
Mittelfristig strebt die EZB eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Bei diesem Niveau sehen die Währungshüter Preisstabilität gewahrt. Doch von dieser Zielmarke ist die Teuerung weit entfernt. Im August schwächte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im Währungsraum der 20 Länder nicht weiter ab. Die jährliche Inflationsrate verharrte einer ersten Schätzung des Statistikamts Eurostat zufolge bei 5,3 Prozent.
Die Börse reagierte prompt auf die Beschlüsse. Der Euro fiel nach dem Zinsentscheid um 0,4 Prozent auf 1,0685 Dollar. Der Eurostoxx50-Index stieg dagegen um 0,4 Prozent auf 4.240 Punkte an.
Ihre Vorhersage für das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat die EZB für 2023 bis 2025 indes abgeschwächt. Nach der neuesten Prognose wird sie heuer um 0,7 Prozent wachsen. Im Juni hatte sie noch ein Wachstum von 0,9 Prozent vorhergesagt. Im kommenden Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) demnach um 1,0 (Juni-Prognose: 1,5) Prozent zulegen. Für 2025 erwartet die EZB einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 1,5 (1,6) Prozent im Währungsraum.
Die wirtschaftliche Aktivität habe im ersten halben Jahr weitgehend stagniert, sagte Lagarde zur ökonomischen Entwicklung in der Eurozone. Jüngste Indikatoren wiesen darauf hin, dass auch das dritte Quartal schwach ausfallen dürfte. “Die Wirtschaft wird wahrscheinlich in den kommenden Monaten gedämpft bleiben.” Der Export leide unter schwacher Nachfrage. Zudem lasteten die verschärften Finanzierungsbedingungen auf dem Wachstum. Erst mit der Zeit sei konjunkturell mehr Schwung zu erwarten, wenn der Inflationsdruck nachlasse, die realen Löhne stiegen und der Konsum entsprechend anziehen könne.
Auch die hohe Inflation im Euroraum wird nach Einschätzung der Zentralbank langsamer zurückgehen als noch vor drei Monaten erwartet. Für heuer rechnet die Notenbank nun mit einer Teuerungsrate von 5,6 Prozent, wie die EZB weiter mitteilte. In ihrer Juni-Prognose war die EZB noch von 5,4 Prozent Inflation im Jahresschnitt 2023 ausgegangen.
Für 2024 sagt die Notenbank ebenfalls eine höhere Teuerungsrate von 3,2 (Juni-Prognose: 3,0) Prozent voraus, 2025 wird inzwischen eine etwas niedrigere Rate von 2,1 (2,2) Prozent erwartet. Die EZB strebt für den Währungsraum der 20 Länder mittelfristig ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an.
Von: APA/Reuters/dpa
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19 Kommentare auf "EZB erhöht Leitzins um 0,25 Punkte auf 4,5 Prozent"
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Wie auch immer – die Zeche zahlt der Bürger.
Auf der einen Seite wird gerade jetzt alles getan, um der Wirtschaft Steine in den wegzulegen, auf der anderen Seite haben wir die Nimmersatten, die es gleich übertreiben müssen. Die Gurus prophezeien eine große Rezession.
Ob und wann man über Nacht das aktuelle Geldsystem aussetzen wird und es mit einer digitalen Scheinwährung ersetzt – dazu ist die Lage aktuell noch zu wenig prekär…
@Schlernhex sehre es genauso alles läuft nach Plan aber viele wollen es nicht verstehen haben noch die Scheuklappen auf. Das aktuelle Geldsystem ist am Ende und das schon lange wird nur noch künstlich am Leben erhalten durch weiteres Geld drucken. Deshalb arbeitet man an einem neuen Geldsystem dem digitalen Euro der von der Elite hochgepriesen wird aber für den Normalbürger mehr Fluch als Segen bringen wird.
Aus welchem Verschwörer und Schwurbler Kanal hast du denn den Mist?
https://n26.com/de-de/blog/digitaler-euro
Wrnn du ein Wort von Dem in dem Link verstanden hast, komm wieder und und erklär nochmal so einen Blödsinn! Lächerlich!
Das EZB Desaster hat mit Draghi begonnen, und Frau Lagarde führt es erwartungsgemäß weiter.
…iaz tuats nor…
super. wann kommen die prozente beim sparer an? bis jetzt lächeln alleine die banken….
Mehr Zinsen bedeutet Rezession. Rezession bedeutet Arbeitslosigkeit und die wiederum mehr Armut.
Das wünschst du dir?
Herr verschonen uns von den Unwissenden!
Die Zinsen sind beim Sparer angekommen, indem man halt die richtigen Zinsprodukte kauft, z.B. Staatsanleihen, Geldmarktetfs usw.
Ein Girokonto ist eine Zahlungsdienstleistung und kein Zinsprodukt. Zieh halt das Geld von dort ab und lege es an, so wie es die Bank macht…auf täglich fällige Sichtguthaben gibt es halt keine Zinsen und das macht auch so Sinn
@wienerschnitzel Tja, wo du Recht hast hast du Recht und sein Geld anderweitig anzulegen tun Menschen mit Verstand schon lange und verdientennin jeder Zeit xib Ktiese ider nicht ihr Geld damit. Manche glauben aber immer noch, dass die Bank dafür zuständig wäre. Eie du sagst sie ist Dienstleister und nicht “Geldvermehrer”!
Draghis Nullzinspolitik, zugeschnitten auf die Pleitestaaten der EU ist gescheitert, während der EURO zur Kreuzung zwischen Lira und Pesetas mutiert.
Genau! Und weil jetzt due Zinsen hich sind gehen Baufirmen in Massen in Konkurs, weils sich Menschen das Bauen nicht mehr leisten können. Betriebe nehmen keine Kredite auf um zu investieren und damit gehen Arbeitsplätze verloren. Um nur einiges zu nennen.. Du weißt Bescheid Ironie OFF
PS: Wäre Draghi nicht 0 Zins gefahren, wäre ganz Eutopa Pleite! Sei wenigstens still…!
Warum rden Leute wue du über Geld und Finanzen, ich versteh es einfach nicht!
Ich red auch nicht von Quantenphysik aber da würde ich mehr davon verstehen als du über Finanzen!
Tja es wird immer enger für die Hochspekulativen Hotel Kredite die der Meinung waren Geld ist ja billig ! Keiner tut mir LEID 😡😝👌
…dann darfst als Steuerzahler für unverschuldet Verschuldete wieder einspringen…
😝
die Hotels haben das kleinste Problem damit mehr der private , der seinem Kredit nicht mehr zurück bezahlen kann
das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange
do hot man gach echt koan bock mea zun orbeitn……aff der einen seit klaut oam voter stoot viel von hort erorbeiteten geld, sämtliche spesn wia strom, benzin,essen usw sein a bold nimmer zun stemman und in rescht neman einem nu die banken aweg……….. gegenwärtig war man todsoche besser dron, wenn man a flüchtling war, kriagsch fürn nix tean und aff koschten vo dumme orbeitende olls in orsch inni gschoben
Als Flüchtling könntest du dir deinen jetzigen Lebensstandard nie leisten. Das glaubst du wohl selbst nicht. Selbst wenn du vielleicht finanzielle Probleme hast. Alsi ist es reine Polemik!
Auserdem gibt es sehr viele die zwar wenig verdienen aber zu bequem sind sich besser bezahlte Jobs zu suchen.
In Italien bezahlt man europaweit bei weitem nicht die höchsten Steuern und wofür die genutzt werden, weißt du anscheinend nicht. Unter anderem wieder für dich selbst.. Rente, Sanität, Infrastruktur usw.