Bezahlte Fahrausbildung

­Fachkräftemangel: SASA bildet selbst aus

Freitag, 02. Dezember 2022 | 16:41 Uhr

Bozen – Um mehr Menschen als Fahrerinnen und Fahrer der Linienbusse im öffentlichen Dienst zu gewinnen und diese für ihre Arbeit angemessen vorzubereiten, bildet SASA, die Inhouse-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers, nun Busfahrerinnen und Busfahrer in der SASA-Academy selbst aus. Der erste bezahlte Lehrgang mit 30 Teilnehmenden ist Anfang November gestartet.

Der Fachkräftemangel stellt für Busbetreiber wie SASA eine zunehmende Herausforderung dar. Bedingt durch den demografischen Wandel und die hohen Kosten für die Fahrlizenzen entscheiden sich immer weniger Menschen für den Beruf als Busfahrerin oder Busfahrer. Mit der SASA-Academy setzt SASA nun auf die berufsbegleitende Ausbildung im Betrieb. “Das Projekt SASA-Academy ist ein wichtiger Baustein, den Fahrberuf wieder attraktiver zu gestalten”, sagte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider heute (2. Dezember) beim Besuch in der SASA-Academy. “Wir wollen den öffentlichen Nahverkehr in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen und für die Fahrgäste noch mehr Angebot schaffen. Das gelingt uns nur, wenn auch genügend Fahrpersonal bereitsteht”, unterstrich der Landesrat.

Von den 138 Bewerbungen haben die ersten 30 ihre Ausbildung bei SASA Anfang November 2022 begonnen. Sie sind bereits jetzt Bedienstete von SASA und werden in den kommenden neun Monaten den Führerschein D sowie den Fahrqualifizierungsnachsweis (CQC) erwerben. Daneben erhalten sie Schulungen in den Bereichen Konfliktmanagement und Kommunikation, Deutschkurse sowie Fahrtrainings zum sicheren und zum ökologischen Fahren. Außerdem werden die Auszubildenden auch Fahrkartenkontrollen machen und bekommen Einblick in die Linienführung, das Tarifsystem und die unterschiedlichen Busse der Flotte von SASA. Damit soll der spätere Übergang in den Berufsalltag als Busfahrer oder Busfahrerin bestmöglich vorbereitet werden “Dass es so viele Bewerbungen für die Academy gegeben hat, zeigt uns, dass das Interesse am Fahrberuf noch immer gegeben ist, aber viele vor den hohen Kosten für den Busführerschein zurückschrecken”, erklärt SASA-Präsidentin Astrid Kofler, “wir geben den Academy-Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Anfang an einen guten Einblick in das Unternehmen und hoffen, dass es uns gelingt, sie auch langfristig an SASA zu binden.”

Bereits in der Vergangenheit hat SASA Busfahrerinnen und Busfahrer im Rahmen eines EU-Projektes selbst ausgebildet. Die SASA-Academy soll nun aber regelmäßig stattfinden und den Berufseinstieg für angehende Fahrerinnen und Fahrer erleichtern. “Die unternehmensinterne Ausbildung von Fahrerinnen und Fahrern ist wirksames Mittel gegen den aktuellen Fachkräftemangel”, erklärte SASA-Direktorin Petra Piffer.

Von: luk

Bezirk: Bozen