Von: luk
Bozen – Das Land Südtirol setzt auf aktive Schritte in Richtung einer familienorientierten Zeitpolitik. Mit kurzen Wegen, einer guten Vernetzung von Diensten auf lokaler Ebene und Nutzung lokaler Netzwerke gewinnt Familie Zeit, und das kommt allen zugute – den Kindern, den Familien, den Arbeitgebenden und der Gemeinde selbst. Familienfreundlichkeit – in 360 Grad gedacht – betrifft alle wichtigen Bereiche im Alltag einer Familie und umfasst eine gute Betreuungs- und Bildungsinfrastruktur, eine zeiteffiziente Mobilität, eine bürgernahe und serviceorientierte Verwaltung, familienorientierte Freizeitangebote und eine familienfreundliche Arbeitswelt. Wesentlich für eine gute Taktung des Familienalltages ist auch der Bereich der Städte- und Dorfplanung sowie die gute Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen, damit Arbeits-, Bildungs- und Betreuungszeiten gut aufeinander abgestimmt werden.
Bereits im Familienförderungsgesetz (Nr. 8/2013) ist im Artikel 5 die zeitliche Abstimmung von privaten Diensten und öffentlichen Einrichtungen zur Verbesserung des Gleichgewichtes von Familienalltag und Erwerbstätigkeit vorgesehen. Heute (23. März) hat die Landesregierung einer entsprechenden Durchführungsverordnung ihre Zustimmung erteilt. Familienlandesrätin Waltraud Deeg, die den Beschlussvorschlag eingebracht hatte, ist erfreut: “Die Unterstützung für Familien ist eine vielfältige Aufgabe: Sie reicht von der finanziellen Förderung über die Zurverfügungstellung von unterstützenden Einrichtungen bis zu einer verstärkten Vernetzung.” Auf Bezirks- und Gemeindeebene ließen sich gut vernetzte Lösungen finden: “Sie werden einerseits den Bedürfnissen der Familien in der Gemeinde und im Bezirk am besten gerecht und setzen andererseits auch die lokalen Ressourcen vor Ort am besten ein. Mit dieser Verordnung wollen wir Zeiten und Raumnutzungen familienfreundlicher gestalten”, sagt Deeg.
Eine Arbeitsgruppe hatte das Dokument erarbeitet. Mitglieder des Familienbeirates, der Landeselternbeiräte, Vertretungen des Bildungsbereiches, der Wirtschaft und der Gewerkschaften sowie des Gemeindenverbandes sind dort vertreten.
Die Durchführungsverordnung selbst sieht unter anderem eine verstärkte Koordination und verbesserte Abstimmung in insgesamt sechs Handlungsfeldern vor. Der dafür geschaffenen Steuerungsgruppe gehören Vertretungen der Bildungsdirektionen, der Bezirksgemeinschaften, der Gemeinden, der Jugenddienste und Familienorganisationen an. Die Familienagentur des Landes übernimmt die Impuls- und Steuerungsfunktion. “Die Bedürfnisse und Anforderungen der Familien sind von Anfang an mitzudenken”, betont die Familienlandesrätin: “Diese Verordnung legt den Grundstein dafür, dass die Lebensqualität für Familien gesteigert wird, zeitliche Freiräume geschaffen werden und schließlich die Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben besser gelingt.” Somit werde die bereits bestehende Netzwerkarbeit weiter gestärkt und gefestigt, und erfolgt im Sinne des Zieles Südtirol zu einem Familienland zu machen.