Von: luk
Bozen – Fähigkeiten und Fertigkeiten von 288 Asylbewerbern wurden seit 2016 mittels “hamet2F” bescheinigt. Gestern wurde Bilanz über das Pilotprojekt gezogen.
Seit 2016 gibt es das Projekt “hamet2F” in Südtirol. Es soll Flüchtlingen und Asylbewerbern möglichst rasch den Zugang zur Arbeitswelt und damit einen ersten wichtigen Schritt zur Integration ermöglichen. Dies geschieht über ein Testverfahren, mit dem praktische und soziale Kompetenzen der Asylbewerber ermittelt werden. Bisher haben 288 Asylbewerber das Verfahren durchlaufen und sind im Besitz des Zertifikats.
“Diese Bescheinigung verbessert die Chancen auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt”, betonte gestern (22. November) bei einer Veranstaltung zum Projektabschluss Soziallandesrätin Martha Stocker, in deren Rahmen auch eine Zertifikatsverleihung an eine Gruppe Asylbewerber stattfand. Die Landesrätin lobte die anwesenden Asylbewerber für deren Einsatz und ermunterte sie, sich Kenntnisse in beiden Landessprachen anzueignen.
Initiiert und durchgeführt wurde das Projekt vom Landesamt für Senioren und Sozialsprengel unter der Leitung von Brigitte Waldner und der Sozialgenossenschaft AKRAT Recycling Bozen unter der Leitung von Peter Prossliner und mit der Projektleitung von Herbert Öhring.
Das Verfahren “hamet2F” (handwerklich-motorischer Eignungstest), das einen Tag in Anspruch nimmt, weist handwerkliche, motorische, praktische und soziale Kompetenzen anhand von 16 Tests und Beobachtungen zu sechs Faktoren nach. Dazu zählen Routine und Tempo, einfache Werkzeughandhabung, Wahrnehmung und Symmetrie, Instruktionsverständnis, komplexe Werkzeughandhabung sowie Messgenauigkeit und Präzision. In die Abschlussbewertung fließen auch soziale Schlüsselqualifikationen und das Arbeitsverhalten der Asylbewerber ein. Im laufenden Jahr haben 188 das Verfahren durchlaufen, davon 159 Männer (85%) und 29 Frauen (15%).
In Südtirol waren Ende 2017 1593 Asylbewerber in den Aufnahmezentren (SAC) untergebracht, 313 davon arbeiteten. Derzeit ist die Anzahl mit 1299 etwas geringer; erhöht hat sich mit 639 die Zahl jener, gehen einer Arbeit nachgehen.