Von: luk
Bozen – „Sehr viele Menschen leiden in Südtirol an der Krankheit Fibromyalgie. Die Betroffenen klagen über Muskel- und Sehnenschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfungserscheinungen. Viele Patienten haben meist eine wahre Odyssee hinter sich, bis sie zu einer Diagnose gelangen. Da den Menschen die Krankheit nicht anzusehen ist, werden sie oftmals als „eingebildete Kranke“ oder „Simulanten“ gebrandmarkt, was den Leidensdruck nochmals erhöht.“, erklärt der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz. Die Rheuma-Liga betreut seit Jahren zahlreiche Betroffene im ganzen Land. Mittlerweile haben sich unter dem Dach der Rheuma-Liga mehrere Fibromyalgie-Selbsthilfegruppen gebildet. Solche Selbsthilfegruppen gibt es in Bozen, Brixen, Bruneck und Neumarkt. Im Aufbau befindet sich die Fibromyalgie-Selbsthilfegruppe in Schlanders. „Die Fibromyalgie-Selbsthilfegruppen erfüllen eine ganz wichtige Aufgabe. Sie ermöglichen den Austausch der Betroffenen untereinander. Es ist für die Kranken wichtig zu sehen, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind, nicht alleine gelassen werden.
Fibromyalgie ist nicht heilbar, aber gemeinsam kann man lernen, besser mit der Krankheit umzugehen, sie gezielt zu therapieren. Auf Initiative der Fibromyalgie Selbsthilfegruppe von Bozen unter der Leitung von Antonietta Trova ist es beispielsweise gemeinsam mit Rheumatologen, Physiotherapeuten, Psychologen und Psychiatern gelungen, einen Betreuungspfad für Fibromyalgie zu entwickeln. Das ist einzigartig in Italien und zeigt, wie wichtig es ist, dass die Betroffenen aktiv werden und sich vernetzen.“ berichtet der Geschäftsführer der Rheuma-Liga Andreas Varesco. Die Fibromyalgie-Selbsthilfegruppen treffen sich monatlich und die Patienten werden von ausgebildeten Psychologen begleitet. Die Rheuma-Liga bietet zudem eigene Therapiekurse für Fibromyalgie-Patienten an, zum Beispiel Qigong, Feldenkrais, Entspannungsübungen nach Jakobson. „Im Herbst werden die Treffen nach Möglichkeit wieder in Präsenz abgehalten und auch die Therapiekurse werden wieder starten, sofern die Situation es zulässt. Wir danken an dieser Stelle unseren Leiterinnen der Fibromyalgie-Selbsthilfegruppen: Antonietta Trova (Bozen), Marialuise Leitner (Brixen), Renate Tasser (Bruneck), Christine Peterlini (Neumarkt). Sie haben enorm viel bewegt und Anlaufstellen für Betroffene geschaffen. Das ist eine enorme Leistung. Wir sind für die Betroffenen da und möchten niemanden alleine lassen.“, erklären abschließend der Präsident der Rheuma-Liga Günter Stolz und Geschäftsführer Andreas Varesco.