Von: luk
Bozen – Die Situation zahlreicher Lkw-Fahrer am Brenner ist nach wie vor besorgniserregend. Immer noch harren hunderte Warentransporteure ohne Versorgung und sanitäre Einrichtungen entlang der Straßen aus, um einen Covid-Test machen zu können. Ebenso unklar ist: Was geschieht mit den positiv getesteten Personen? Das schreibt der lvh in einer Aussendung.
“Seitdem für die Einreise nach Deutschland durch Tirol ein negativer Coronatest erforderlich ist, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, sind Lkw-Fahrer unmenschlichen Zuständen ausgesetzt. Nicht nur das stundenlange Warten vor den Teststationen, sondern auch fehlende sanitäre Einrichtungen und Lebensmittelversorgungen entlang der Strecken aufgrund der unterschiedlichen Lockdowns sorgen nach wie vor für großen Unmut. Wir haben bereits letzte Woche auf die Missstände aufmerksam gemacht. Es muss so schnell wie möglich eine Lösung gefunden werden. Mittlerweile drohen den Fahrern sogar Kündigungen, obwohl sie nicht die Verursacher dieser Situation sind“, betont der Obmann der Warentransporteure im lvh Elmar Morandell. Hinzu gekommen sei ein weiteres großes Fragezeichen: “Was passiert mit den positiv getesteten Personen? Zahlreiche Fahrer sind Familienväter, die auf ihre Arbeit angewiesen sind. Die Fahrer benötigen und verdienen unbedingt schnelle und klare Antworten. Corona hat bereits viele wirtschaftliche Schäden angerichtet. Lassen wir nicht zu, dass es zu weiteren Negativfolgen kommt“, bekräftigt der Frächterobmann.
“Die Auswirkungen der blockierten Warentransporte ziehen bereits weite Kreise. Waren können nicht mehr verlässlich und pünktlich geliefert werden. Damit könnten schon bald gesamte Lieferketten unterbrochen werden und damit auch Versorgungsengpässe im Lebensmittelbereich folgen.” Bereits letzte Woche hatte die Berufsgemeinschaft Lösungen für die genannten Missstände gefordert. Hilfreich wären weitere Teststationen. Morandells Vorschlag: „Ähnlich wie die kürzlich eingerichtete Teststation der Klinik Brixana in Freienfeld könnte eine zweite Teststation für Südtirols Frächter in Bozen Süd eingerichtet werden, wo diese den notwendigen Test machen können. Damit könnte vermieden werden, dass sich die ohnehin schon prekäre Situation in ein komplettes Drama verwandelt.“