Von: mk
Bozen/Trient – Die Fachgewerkschaft UILTuCS Trentino-Südtirol hat in der gesamten Region eine Informationskampagne für die Schließung der Geschäfte am Sonntag in die Wege geleitet. Die Botschaft lautete „Freier Sonntag – Hol dir deine Zeit zurück“.
Die Kampagne wurde von der Gewerkschaft den ganzen November, von Rovereto bis Brenner, von Schlanders bis Bruneck mit einem Camper, dem sogenannten „Campertucs“, verbreitet.
„Wir haben rund 3000 Kilometer zurückgelegt und in 55 Gemeinden 5.000 zweisprachige Informationsflyer verteilt. Dabei haben wir mit zahlreichen Verkäuferinnen und Verkäufern sowie Kundinnen und Kunden gesprochen. Die Feedbacks waren durchaus positiv, das Bedürfnis, den Sonntag in Freizeit und Familie zu investieren, ist stark und wird auch von vielen Kunden mitgetragen“, erklärt Generalsekretär Walter Largher.
Die UILTuCS befürwortet, gemeinsam mit anderen Gewerkschaften und auch mit einem Teil der Arbeitgeberverbände wie dem hds einen arbeitsfreien Sonntag für alle Arbeiterinnen und Arbeitnehmer im Handel und ihren Familien. „Es geht dabei um eine kulturelle Kampagne in einem Gebiet, das autonome Entscheidungskraft in bestimmten Belangen haben sollte – etwa bei den Öffnungszeiten der Geschäfte. Unsere Region bietet den Urlaubsgästen unendlich viele Möglichkeiten, ohne die Notwendigkeit die Zeit in den Kaufhäusern zu verbringen“, führt Largher seine Ausführung fort.
Die Daten würden bestätigen, dass die Geschäftsöffnung am Sonntag nicht die Beschäftigungszahlen ankurbeln, das Gegenteil sei der Fall: Viele Arbeitssuchende sind davon abgeschreckt, es gebe einen Rückgang von rund 30.000 Einheiten auf nationaler Ebene. Die Fachgewerkschaft ist davon überzeugt, dass das Monti-Gesetz von 2011, welches die Öffnungszeiten liberalisiert und die Sonntags- und Feiertagsschließungen aufgehoben hat, geändert werden muss.
Die Regierung habe zwar begriffen, dass die aktuelle Reglementierung sowohl für die Wirtschaft als auch für die Angestellten ungesund ist. Die Diskussion darüber scheine im Moment aber wieder abgeflaut zu sein. Deshalb müsse man weiterhin das Interesse bei den Handelsunternehmen sowie den Arbeiterinnen und Arbeitern aufrechterhalten und die Kunden sensibilisieren. „Der Erfolg unserer Tour hat uns Recht gegeben und wir werden auch nächstes Jahr weitere Informationskampagnen dieser Art vorstellen, bis das Unwohlsein der Angestellten und ihrer Familien endlich eine Änderung bewirkt und die Kaufhäuser am Sonntag wieder geschlossen werden“ erklärt Largher abschließend.