Von: luk
Gadertal – “Heute ist ein besonderer Tag für das Gadertal, denn die neue Einfahrt wird nun konkret”, unterstrich Tiefbaulandesrat Daniel Alfreider bei der Unterzeichnung des Vertrags für den Bau der neuen Einfahrt ins Gadertal am 1. März in Pflaurenz in der Gemeinde St. Lorenzen. “Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Menschen, dem wir entsprechen wollen, indem wir die geeignete Verkehrsinfrastruktur bauen – die neue Einfahrt ist Teil der Vorhaben des Landes, den Verkehr im Pustertal und Gadertal sicherer und flüssiger zu gestalten sowie die Lebensqualität in den Orten zu erhöhen”, sagte der Landesrat. Im März würden die Bauphasen des Projekts den Bürgern bei einer Infoveranstaltung im Detail gezeigt, kündigte Alfreider an.
“Für die Gemeinde St. Lorenzen ist das Projekt von größter Bedeutung, vor allem wenn wir an die vielen Staus denken und die mehr als 6000 Autos, die täglich unterwegs sind”, sagte Martin Ausserdorfer, Bürgermeister von St. Lorenzen. “Hier löst die künftige direkte Einmündung der Gadertaler Straße in die Pustertaler Straße wohl nicht nur das Problem von Pflaurenz, sondern sorgt auch für weniger Verkehr für den Ort St. Lorenzen, St. Martin und die Gemeindestraße zwischen Ehrenburg und Montal”, betonte Ausserdorfer. Auch Albert Palfrader, Bürgermeister der Gemeinde Enneberg verwies stellvertretend für die Bürgermeister des Gadertals, von denen Giorgio Costabiei (St. Martin in Thurn), Angel Miribung (Wengen), Iaco Frenademetz (Abtei) anwesend waren, auf die Wichtigkeit des Bauvorhabens. “Wir haben Jahrzehnte lang gewartet und sind nun sehr zufrieden, dass die ersten Arbeiten in wenigen Wochen starten und in 900 Tagen abgewickelt werden sollen, damit die langen Staus im Gadertal bald Vergangenheit sind”, sagte Palfrader.
Es sei eine Ehre dieses Projekt, das eines wichtigsten Infrastrukturprojekte im Pustertal für effizienten und nachhaltigen Verkehr sei, gemeinsam umzusetzen, wobei Augenmerk auf Anliegen der Bürger, Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltauflagen gelegt werde, sagte die Direktionsleiterin der Baufirma Strabag AG Marina Humitsch in Vertretung der Bietergemeinschaft Strabag AG, Alpenbau GmbH, Moser & CO. GmbH und, Geobau GmbH. Auf der Baustelle würden 100 Arbeiter im Einsatz sein, so Humitsch.
Angefangen wird mit den Arbeiten auf der Pustertaler Staatsstraße und dann wird das Gelände an den Tunnelportalen vorbereitet. Die Arbeiten können laut Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani in einem Monat beginnen und sollen im Herbst 2021 beendet sein.
Die neue Einfahrt in das Gadertal mit Tunnel Pflaurenz beginnt im Bereich der Abzweigung Gewerbegebiet Aue und endet bei der Anbindung an die Pustertalerstraße (SS 49). Ab der Kurve am Kniepass wird die Pustertaler Staatsstraße auf gleicher Trasse an die Mindestradien angepasst. Die Einfahrt ins Gadertal wird etwa 400 Meter vor dem Sonnenburg-Tunnel gebaut, und zwar mit Aus- und Einfahrtsrampen hinter einem Geländerücken. Sie wird an die Pustertalerstraße über einen planfreien Knoten angeschlossen. Die Zufahrt überquert den Kniepass-Stausee dann den Klosterwald bis hinter die Eisenbahnlinie mit einer 140 Meter langen Brücke und mündet dann in den 990 Meter langen Tunnel Richtung Gadertal. Der Tunnel (mit Fluchtstollen) unterquert den Pflaurenzer Kopf und die Straßentrasse und schließt dann südlich mit einer T-Kreuzung an die bestehende Gadertaler Straße und die Zufahrt zur Kläranlage an. Die Hälfte des Tunnels liegt in felsigem Bereich und wird durch Sprengung vorgetrieben, im Gelände mit Lockermaterial erfolgt der Vortrieb mit der Bohrmaschine. “Von den rund 200.000 Kubikmeter Aushubmaterial, wird die Hälfte wieder für die Infrastruktur genutzt”, sagt Pagani.