Von: mk
Bozen – Mut ist die eine, Planung eine andere Sache: Wer investieren will, benötigt beides. Mit Blick auf die Entwicklung der neuen Kredite in den vergangenen Jahren, zeigt sich, dass besonders bei den Kleinst- und Kleinbetrieben mit bis zu 20 Beschäftigten wenig Investitionsbereitschaft da zu sein scheint. Ein Teil der Lösung: Garantien, die dazu beitragen, Projekte besser und schneller in Angriffe nehmen zu können. „Dass die neue Landesregierung nun in ihrem Abkommen genau das unterstreicht, begrüßen wir sehr“, sagt Barbara Jäger, Präsidentin der GARFIDI, der mitgliederstärksten Garantiegenossenschaft der Kleinst- Klein- und Mittelbetriebe Südtirols.
Südtirols Wirtschaft präsentiert sich seit einiger Zeit sehr solide. Problemsektoren gibt es kaum. Alles gut also? „Nicht ganz“, so GARFIDI-Direktor Christoph Rainer. „Uns stimmt nachdenklich, dass es wenig Dynamik gibt beim Neuvolumen von Krediten, vor allem an kleinere Betriebe. Das Kreditvolumen bei der Kategorie der Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern verringerte sich 2018 laut Daten der Banca D´Italia um 0,3 Prozent. In den Jahren zuvor stellten wir ähnlich wenig Bewegung fest“, betont Rainer. Von „Krise“ könne man keineswegs sprechen, sehr wohl jedoch von einer „gewissen Investitionshemmung“ bei Kleinst- und Kleinunternehmen. Angesprochen auf die Gründe, erklärt er: „Ich denke, dass vielen die Krisenjahre bis 2013 noch in den Knochen stecken und sie entsprechend vorsichtig an neue Projekte herangehen. Das ist bedauerlich, zumal heute die Weichen für die Wettbewerbsfähigkeit von morgen gestellt werden sollten.“
Garantiert gestärkt
Dabei fehle es keinesfalls an Ideen, sondern häufig am planerischen Rüstzeug, um die Projekte auch tatsächlich umzusetzen. Garantien von GARFIDI können genau da ihre Stärken ausspielen: „In der Phase der Planung neuer Investitionen erfüllen sie eine zentrale Rolle. Wer frühzeitig daran denkt und Garantien als Instrument nutzt, kann mit breiter Brust in die Verhandlungen mit den Kreditinstituten gehen“, erklärt der GARFIDI-Direktor „Wir stehen auf der Seite der Betriebe und können mit unseren Garantien dazu beitragen, dass die Unternehmer Kredite zu besseren Bedingungen bekommen. Diesen Vorteil gilt es zu kennen und schließlich auszuschöpfen“, so Rainer. „Niemand ist zu finanzstark, um darauf verzichten zu können.“ GARFIDI sei zudem seit 2017 zertifizierter Kreditprüfer des italienischen Garantiefonds „Fondo Centrale per le PMI“ und könne als solcher ausgegebene Garantien über den Staat rückversichern lassen. Durch diesen privilegierten Zugang zum „Fondo Centrale“ könne GARFIDI den Unternehmern den Zugang zu Krediten erleichtern.
„Begrüßen Passus im Regierungsabkommen“
Vor diesem Hintergrund begrüßt die GARFIDI-Spitze jenen Passus im Abkommen der neuen Landesregierung, in dem als Schwerpunktthema die „Stärkung der Garantiegenossenschaften in Südtirol“ angeführt ist. „Es freut uns sehr, dass die SVP-Lega-Regierung die Bedeutung des Instruments erkannt hat und sie auch stärker fördern möchte“, so Jäger und Rainer abschließend.
GARFIDI ist die Garantiegenossenschaft im Netzwerk des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds), des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleistungen (lvh) des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), sowie der Südtiroler Handwerkervereinigung (SHV-CNA). Ziel von GARFIDI ist es als Partner der Südtiroler Klein- und Mittelbetriebe dessen Zugang zu Krediten zu erleichtern sowie Kredite zu vorteilhafteren Bedingungen zu ermöglichen. 2017 betrug das Volumen an Neufinanzierungen rund 40,6 Millionen Euro (Gesamtvolumen: 91 Millionen Euro), jenes der neu ausgegebenen Garantien 18,6 Millionen Euro.