Von: bba
Vahrn – Die Gemeindeverwaltung von Vahrn hat vor kurzem 60 Elektro-City-Bikes (Stückpreis 2.000 Euro) angekauft, welche an interessierte Vahrner Bürger vermietet worden sind. Diese hohe Investition wurde damit begründet, die Bevölkerung für die mit Lithiumbatterien betriebenen Fahrräder zu sensibilisieren und somit besonders nachhaltig, umweltfreundlich und verkehrsberuhigend zu handeln.
Die Vahrner Gemeindeverwaltung will mit gutem Beispiel vorangehen und scheut offenbar keine Mittel, so viele E-Bikes wie möglich an den Mann/Frau zu bringen, schreibt Walter Kofler von der Liste Gemeinsam für Vahrn in einer Aussendung. „Auf den ersten Blick mag diese Initiative der Gemeindeverwaltung recht löblich erscheinen“, so Walter Kofler, Gemeinderat der Liste Gemeinsam für Vahrn. Für Kofler ist der Ankauf dieser Fahrräder aber dennoch sowohl aus finanzieller, als auch als ökologischer Sicht eine totale Fehlinvestition. Dass die Vahrner Bürger dieses Angebot stark nutzen, ist für Walter Kofler dennoch mehr als verständlich. „Es wäre doch Blödsinn, sich um 2.000 Euro selbst ein E-Bike anzukaufen, wenn man sich für 20 Euro im Monat eins ausleihen kann“, so Kofler. Ein Bürger kann sich acht Jahre über ein stets perfekt gewartetes Rad freuen und kommt immer noch günstiger dahinter, als wenn er sich selbst eins ankauft. Dass solche E-Bikes äußerst praktisch, sehr komfortabel und modern sind, steht außer Frage. „Trotzdem kann es doch nicht Aufgabe der Gemeindeverwaltung sein, die Bürger mit Elektrofahrrädern zu versorgen. Wenn sich jemand im Geschäft ein solches E-Bike kauft, ist das seine Privatsache, aber es können doch nicht über 120.000 Euro an Steuergeldern dafür verwendet werden. Ich nenne so etwas Verschwendung von öffentlichen Geldern, die für wichtigere Zwecke dringend benötigt würden“, poltert Kofler.
Dass E-Bikes zudem auch aus ökologoscher Sicht äußerst umstritten sind, ist allgemein bekannt. Für die Herstellung von Lithium werden in den sogenannten Drittländern ganze Seen ausgetrocknet, weiß der Vahrner Gemeinderat. Die Umweltbelastung durch die systematische Austrocknung von
enormen Flächen ist gewaltig und ein ökologisches Desaster. Ganze Lebensräume für Mensch und Tier verschwinden. „Es kann doch nicht im Sinne einer Gemeindeverwaltung sein, wissentlich am Raubbau an der Natur indirekt teilzunehmen und so zu tun, als ob diese E-Bikes besonders nachhaltig und
umweltfreundlich seien“, kritisiert Kofler.
Auch der an sich gute Vorsatz der Verkehrsverminderung hinkt. Da es bereits seit Jahren eine sehr gute Busverbindung von Vahrn nach Brixen im 15 Minutentakt gibt, ist eine ausreichende Alternative zum Autoverzicht bereits gegeben. Dass es deshalb aufgrund dieser 60 Elektroräder weniger
Verkehrsaufkommen geben wird, ist wohl nichts anderes als ein Wunschdenken, so Walter Kofler. „Ich prangere die Gemeindeverwaltung an, mit dem Ankauf dieser E-Bikes scheinheilig und respektlos gehandelt zu haben sowie den Raubbau und somit Zerstörung der Natur in den Drittländern gefördert zu haben. Nachhaltig und umweltfreundlich, so wie es die Gemeindeverwaltung die Bürger glauben lässt, sind Lithium betriebene Fahrräder nie und nimmer“,
schließt Gemeinderat Kofler.
Übrigens: Bei der Abstimmung im Vahrner Gemeinderat, betreffend den Ankauf der E-Bikes, war Walter Kofler von den anwesenden Gemeinderäten der einzige, der sich dagegen ausgesprochen hatte.