Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb bietet verschiedene Vorsorgeuntersuchungen an: So werden z.B. Frauen ab 50 zu einer Mammographie eingeladen, aber auch Untersuchungen auf Gebärmutterhals- und Darmkrebs werden in verschiedenen Lebensphasen angeboten. Um noch mehr Menschen dazu zu bewegen, diese kostenlosen Angebote anzunehmen, haben der Sanitätsbetrieb und das Land Südtirol nun ein Vereinbarungsprotokoll zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Freiwilligenvereinigungen unterschrieben.
Die sog. „onkologische Sekundärprävention“ ist eine der Hauptaufgaben des Landesgesundheitsdienstes: Dabei geht es darum, den Bürgerinnen und Bürgern mittels gezielter kostenloser Vorsorgeangebote zu ermöglichen, eventuelle Krebserkrankungen noch im Anfangsstadium zu erkennen. Gerade Brust-, Gebärmutterhals- und Darmkrebs können so meistens noch gut behandelt und geheilt werden. Doch Einladungen allein reichen oft nicht, um Menschen zur Teilnahme an den – kostenlosen – Früherkennungsangeboten zu bewegen, deshalb setzt der Südtiroler Sanitätsbetrieb auf die Zusammenarbeit mit den Freiwilligenvereinigungen: „Diese Vereinigungen haben einen sehr guten Draht zu ihren Mitgliedern und vielen Unterstützern und Förderern. Es war uns deshalb wichtig, diese mit ins Boot zu nehmen, um auf die Wichtigkeit der Vorsorge und Früherkennung hinzuweisen“, so Generaldirektor Florian Zerzer.
Gemeinsam folgen nun koordinierte Werbe- und Sensibilisierungsmaßnahmen, zudem wird die Zusammenarbeit unter den Freiwilligenvereinigungen gestärkt. Günther Burger, Direktor des Ressorts für Gesundheit, ist überzeugt, dass mit dieser Vereinbarung zur Zusammenarbeit ein weiterer Schritt in Richtung Krebsvorsorge gesetzt werden konnte: „Frühzeitige und regelmäßige Screenings sind unglaublich wichtig für die Früherkennung und erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen, deshalb setzen wir alles daran, möglichst viele Menschen zur Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen zu bewegen. Nicht immer kommt die Information bei allen an, teilweise gibt es auch sprachliche oder kulturelle Hürden, und da ist die kapillare Präsenz der Freiwilligenvereine ein sehr großer Mehrwert“.
Für die Mitglieder der Freiwilligenorganisationen sind Schulungen zu den Krebsvorsorgeprogrammen geplant, außerdem wurde die Gründung eines Lenkungsausschusses vereinbart, der über die jeweiligen Initiativen entscheidet. Dieser setzt sich zusammen aus einem Vorsitzenden von Seiten des Sanitätsbetriebes, zwei Mitgliedern des onkologischen Screenings sowie zwei Mitgliedern der Freiwilligenorganisationen. Der Ausschuss, der mindestens zweimal im Jahr zusammentrifft, kann sich bei Bedarf auch mit anderen Fachleuten austauschen.
Folgende Freiwilligenvereinigungen haben die Vereinbarung unterzeichnet:
aBRCAdabra (Menschen mit BRCA-Genmutationen)
Dachverband für Soziales und Gesundheit
L.I.L.T. Landesverein Bozen
Mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs
Südtiroler Krebshilfe
Zentrum für den Schutz der Patientenrechte Südtirol