Von: luk
Bozen – Das Geschäftsklima im Südtiroler Großhandel bleibt positiv. Dies geht aus der Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor. Fast neun von zehn Unternehmen sind mit der im vergangenen Jahr erreichten Ertragslage zufrieden und für 2019 erwarten sogar 94 Prozent eine befriedigende Rentabilität. Optimismus herrscht insbesondere bei den Großhändlern von Baumaterialien, Lebensmitteln und Maschinen.
Die Stimmung im Südtiroler Großhandel bleibt zuversichtlich. Im Jahr 2018 war die Ertragslage für 88 Prozent der Unternehmen zumindest zufriedenstellend, 42 Prozent melden sogar eine gute Rentabilität. Diese Werte liegen zwar unter dem Rekordniveau von 2017, aber deutlich über dem Langzeitdurchschnitt des Sektors. Noch optimistischer sind die Erwartungen für das laufende Jahr: Ganze 94 Prozent der Unternehmen erwarten heuer ein befriedigendes Betriebsergebnis.
Fast zwei Drittel der Großhandelsunternehmen konnten im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum erreichen, zum Teil auch aufgrund höherer Verkaufspreise. Vor allem der Südtiroler Markt zeigte eine sehr günstige Entwicklung, aber auch auf dem italienischen Markt stieg das Geschäftsvolumen deutlich an. Das Auslandsgeschäft blieb hingegen auf dem Vorjahresniveau. Die Rahmenbedingungen verbesserten sich, insbesondere was die Zahlungsmoral der Kunden betrifft. Schließlich konnten die Großhandelsunternehmen 2018 vermehrt investieren, auch dank des verbesserten Zugangs zu Krediten und der steuerlichen Förderungen durch die Sonderabschreibungen.
Die befragten Unternehmer und Unternehmerinnen sind auch für 2019 optimistisch. Man rechnet mit weiteren Umsatzsteigerungen, sowohl in Südtirol als auch auf dem italienischen Markt. Die Beschäftigung und die Investitionen dürften laut Erwartungen ebenfalls weiter zunehmen, obwohl einige Händler eine Verschlechterung des Kreditzugangs befürchten.
Das Geschäftsklima ist derzeit in allen Sparten des Großhandels positiv. Vor allem im Baustoffhandel ist man nach der Krise des Baugewerbes der vergangenen Jahre mit der aktuellen Ertragslage sehr zufrieden. Besonders optimistisch sind auch die Händler in der Maschinenbranche sowie im Lebensmittelbereich.
Handelskammerpräsident Michl Ebner betont die Notwendigkeit einer mit den Nachbarregionen abgestimmten Transportpolitik: „Die Steuerung internationaler Verkehrsströme kann nicht durch unterschiedliche lokale Lösungen erfolgen. Es bedarf eines verstärkten Dialogs zwischen allen Beteiligten, um negative Auswirkungen auf die Wirtschaft durch einseitige Entscheidungen zu vermeiden.“
Nachfolgend die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Werner Gramm, Vertreter des Großhandels im hds
„Der derzeitige Optimismus und die branchenübergreifende Zuversicht tun unserem Sektor gut. Das ist die Software. Zu arbeiten ist nach wie vor an der Hardware: Wir brauchen eine gute Erreichbarkeit und moderne sowie schnelle Verkehrsflüsse. Etwas zu denken gibt auch die unsichere wirtschaftliche Entwicklung in Italien.“
Federico Tibaldo, Präsident Confesercenti Südtirol
„Die WIFO-Daten stimmen positiv, denn der Großhandel ist das Spiegelbild der gesamten Wirtschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Großhändlern wird für den Fortbestand der Unternehmen immer wichtiger. Eine adäquate Marge zwischen Kosten und Erträgen ermöglicht den Großhändlern neue Investitionen, um die eigene Leistung in einem von zunehmender Konkurrenz geprägten Markt zu verbessern. Von der Politik erwarten wir uns eine angemessene Unterstützung.“