Von: mk
Bozen – Die Ergebnisse einer Studie über Gesellschafterkonflikte in den Südtiroler GmbHs wurden am Montag, den 8. Oktober, bei einer Veranstaltung in der Handelskammer Bozen von Peter Agstner präsentiert. Dieser untersuchte in seiner Studie 150 Satzungen von in Südtirol gegründeten GmbHs, eine Rechtsform, die von immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmern gewählt wird aufgrund der geringeren Gründungskosten und der eingeschränkten Haftung. Das Thema des Vortrags waren die Vermeidung bzw. Lösung von Gesellschafterkonflikten.
Immer wieder gibt es Konflikte zwischen den verschiedenen Gesellschafterinnen und Gesellschaftern einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Über die Arten dieser Konflikte fertigte Peter Agstner, Forscher und Dozent für Gesellschafts- und Insolvenzrecht an der Freien Universität Bozen, eine Studie an.
„Für das betroffene Unternehmen ist ein Gesellschafterkonflikt ein erhebliches Risiko. Ein Streit kann wichtige Entscheidungen verhindern und die Geschäftsführung des Unternehmens blockieren. Deshalb sind für Südtiroler Unternehmen Studien wichtig, die sich mit der Vorbeugung bzw. Lösung dieser Konflikte beschäftigen“, ist Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, überzeugt.
Am Montag referierte Peter Agstner in der Handelskammer Bozen über die Ergebnisse der Studie, bei der er sich mit 150 Satzungen von in Südtirol gegründeten GmbHs beschäftigte. Dabei stellte er Maßnahmen vor, mit denen Mehrheitsmissbrauch und Minderheitenmissbrauch von Gesellschafterinnen und Gesellschaftern vorgebeugt werden können. Auch auf die Möglichkeiten, wie man Pattsituationen in einer GmbH mit zwei gleichbeteiligten Gesellschaftern lösen kann, ging er in seinem Vortrag ein.
Ziel der Studie war es zu überprüfen, ob auf Satzungsebene geeignete Mechanismen zur Vorbeugung und Lösung potentieller Gesellschafterstreitigkeiten implementiert werden können. „Wenn Gesellschafterkonflikte von vornherein durch vorbeugende Maßnahmen vermieden werden können, ist das ein großer Vorteil, da es aufgrund der oft schon aufgeheizten Stimmung nachträglich schwierig ist, eine gute Lösung zu finden“, betonte Peter Agstner in seinem Vortrag.
Die Recherche wurde im Rahmen eines von der Euregio finanzierten Forschungsprojekts zu den geschlossenen Kapitalgesellschaften erstellt. Das Projekt ist in Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bozen, Trient und Innsbruck entstanden.
Weitere Informationen erteilt das Sekretariat der Handelskammer Bozen.