Von: luk
Brixen – Während in Südtirol langsam die Angst vor einer zweiten Covid-19-„Welle“ wächst, erreicht die Epidemie in den südamerikanischen Partnerschaftsprojekten der OEW gerade erst den Höhepunkt. Seit mehreren Monaten kämpfen die Menschen dort erfolglos gegen die Folgen des Virus. Die unzureichende Gesundheitsversorgung und die mangelhafte Unterstützung vom Staat treiben die Bevölkerung Boliviens und Perus an den Rand ihrer Existenz. Gerade jetzt, so Matthäus Kircher von der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, sei es an der Zeit, ein „Zeichen globaler Solidarität“ zu setzen und die durch den Lockdown verarmten Familien in den Projekten zu unterstützen.
Projektpartnerin Mirtha Rosario Oviedo, die seit Monaten in der bolivianischen Stadt Cochabamba gegen die Ausbreitung des Virus kämpft, erklärt in einer Nachricht an die OEW: „Viele Familien können sich Wasser nur mehr zum Kochen leisten. Sie haben kein Geld für die notwendige Hygiene und sie ist unsere einzige Chance, den Virus einzudämmen.“ Die Krankenhäuser können Covid-Patienten nicht mehr aufnehmen und behandeln. An einem Wochenende im Juli wurden 213 verstorbene Personen auf der Straße gefunden, die zuvor vom Krankenhaus abgewiesen worden sind und schließlich auf der Straße gestorben waren. Die Friedhöfe mussten aufgrund der Überlastung für fünf Tage geschlossen werden und die Toten bis zu sieben Tage lang bei ihren Familien zu Hause aufgebahrt bleiben.
In der peruanischen Andenstadt Huaraz, in der OEW-Projektpartnerin Rosario „Charo“ Figueroa tätig ist, ist die Situation nicht besser. “Kühlschränke zur Lagerung der Lebensmittel fehlen in vielen Haushalten und die Ansteckungsgefahr auf den Märkten ist besonders hoch. Inzwischen ist sogar das Fußballstadion zu einem COVID-Zentrum umfunktioniert worden, doch da viele Menschen nicht bei den Behörden gemeldet sind, erhalten sie keine staatlichen Hilfeleistungen, und der Preis für Medikamente ist unbezahlbar geworden. In den ersten zwei Augustwochen gab es in Peru somit über 100.000 Neuinfizierte und insgesamt 26.000 Verstorbene.”
Monika Thaler, die bei der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt regelmäßigen Kontakt zu den Projektpartner pflegt, erklärt: „Wir erhalten seit Wochen Nachrichten und WhatsApp-Fotos von unseren Projektpartner, die von der steigenden Panik und Armut in ihren Nachbarschaften berichten. Deshalb rufen wir heute zu einem Unterstützungsbeitrag für die Familien und Kinder in unseren Partnerschaftsprojekten auf.“
Wer OEW-Projektpartnerinnen Mirtha und Charo und weitere OEW-Projekte im Globalen Süden in dieser Krisenzeit unterstützen möchte, kann seine Zuwendung mit dem Spendengrund „Globale Solidarität“ an das OEW-Notfallkonto mit folgender Iban-Nummer richten: IT 68 S 08307 58221 000300004707.