Von: mk
Bozen – In der Region Trentino-Südtirol gibt es über 110.000 Diesel-Fahrzeuge, die der Kategorie Euro 3 oder einer noch niedrigeren Kategorie angehören. Da Diesel-Fahrzeuge der niederen Euro-Klassen hauptverantwortlich für den Stickstoffoxid-Ausstoß (NOx) sind, ist die Handelskammer Bozen überzeugt, dass eine Erneuerung des Fuhrparks gefördert werden sollte.
Das Thema Stickstoffoxid-Ausstoß (NOx) ist immer wieder im Gespräch in Südtirol. Erst kürzlich zeigte das EU-Projekt BrennerLEC (lower emission corridor) auf, dass eine um 15 km/h geringere Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Brennerautobahn, Abschnitt Auer – Neumarkt bis zur Landesgrenze, den Ausstoß von Stickstoffoxiden um circa zehn Prozent senkt. Deshalb werden nun striktere Geschwindigkeitsbegrenzungen in Erwägung gezogen.
Die Handelskammer merkt an, dass anstatt der beim Projekt durchgeführten punktuellen Messungen, eine auf 24 Stunden verteilte Messung geringere Werte an Stickstoffoxidbelastung ergeben hätte. Dies aufgrund der unterschiedlichen Verkehrsbelastung, der Verteilung und kurzen chemischen Lebensdauer von NOx in Bodennähe.
Eine andere Möglichkeit, um den Stickstoffoxid-Ausstoß zu senken, ist die Erneuerung des Fuhrparks. Dies ist ein Aspekt, der ebenfalls stark ins Gewicht fällt.
In der Region Trentino-Südtirol sind laut ACI über 110.000 Dieselfahrzeuge der Klasse Euro 3 und niedriger registriert. Das entspricht über acht Prozent der gesamten in der Region registrierten Fahrzeuge. Auch Euro 4 und Euro 5 Dieselfahrzeuge gibt es in unserer Region über 330.000 Stück.
„Während Diesel-Pkw der Kategorie Euro 3 im Durchschnitt ein Gramm pro Kilometer Stickstoffoxid ausstoßen, geben Benziner-Pkw der Klasse Euro 6 durchschnittlich nur 0,06 Gramm pro Kilometer in die Luft ab. Allein schon diese Zahlen zeigen, welch enormes Verbesserungspotential der Luftqualität in der Erneuerung des Fuhrparks steckt“, ist der Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer, überzeugt.
Eine 2017 durchgeführten Studie vom ICCT (International Council on Clean Transportation) konnte dabei nachweisen, dass vor allem Diesel-Pkw viel Stickstoffoxid in die Luft abgeben. Der Ausstoß von Stickstoffoxid ist laut dieser Studie bei Euro 6 Diesel-PKWs mehr als doppelt so hoch wie bei Euro 6-Lkw.
Deshalb sind die Entscheidungsträgerinnen und -träger der Handelskammer Bozen der Meinung, dass die Erneuerung des Fuhrparks vom Staat und vom Land Südtirol gefördert werden soll. „Dies wäre eine effektive Maßnahme zur Stickstoffoxidreduktion, die nicht zu Lasten der Autofahrerinnen und -fahrer sowie der Wirtschaft geht“, betont Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen.