Von: luk
Bozen – „Europa darf kein Alibi sein. Wir müssen unseren Haushalt ausgewogen gestalten, nicht, weil dies Europa von uns verlangt, sondern weil es in erster Linie in unserem Interesse ist”: mit diesen Worten bringt der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea, die Besorgnis des Generalrates des Verbandes zum Ausdruck, der gestern lange über das Haushaltsgesetz der römischen Regierung und über die Beziehungen zwischen Italien und Europa diskutiert hat.
„Die Europäische Union ist ein Projekt des Friedens und des Wohlstandes. Durch die Entscheidung der einzelnen europäischen Länder, sich zu vereinen, zusammenzuarbeiten, sich gemeinsame Regeln zu geben, war es möglich, aus Europa die weltweit am wirtschaftlich fortschrittlichste Region zu machen, mit den höchsten Sozialleistungen und der besten Lebensqualität“, so Giudiceandrea. „Wir Unternehmer fühlen uns verantwortlich für unsere Betriebe, unsere Mitarbeiter, für das Land, in dem wir leben, für unsere Jugend: wenn wir eine Verpflichtung eingehen, dann respektieren wir diese. Wir erwarten uns, dass unsere Verantwortung auch vom Staat mitgetragen wird. Ansonsten wird unsere Zukunft und jene unserer Kinder aufs Spiel gesetzt“, so Giudiceandrea weiter.
„Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung: ein stärkeres Europa macht alle Länder wettbewerbsfähiger, auch Italien. Anstatt uns auf einen Machtkampf mit Europa einzulassen, sollten wir uns damit auseinandersetzen, wie wir unser Defizit reduzieren können. Denn es ist nicht die Schuld Europas, wenn die Staatsverschuldung über 2.300 Milliarden Euro beträgt und uns jährlich zur Zahlung von Zinsen in Höhe von rund 70 Milliarden Euro zwingt“, gibt der Unternehmerverbands-Präsident zu bedenken.
Die Unternehmer sind überzeugt, dass das Haushaltsgesetz durchaus noch verbessert werden kann: „Mehr Wachstum, mehr Arbeit, weniger Staatsschulden. Auf diesen Pfeilern beruht der Vorschlag für die Zukunft Italiens, den wir gemeinsam mit Confindustria vorgebracht haben. Wir sind überzeugt, dass dieser Vorschlag aktueller denn je ist und sind bereit, unseren dahingehenden Beitrag zu leisten. Gemeinsames Ziel muss es sein, unserer Jugend eine noch bessere Zukunft zu geben: wir müssen aufbauen, nicht zerstören!“, so der abschließende Appell von Giudiceandrea.