Von: luk
Bozen – Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) unterstützt den Vorschlag des ASGB-Vorsitzenden Tony Tschenett, die Lehrbetriebe durch eine Prämie zu unterstützen. „Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es wichtig, dass die praktische Ausbildung junger Menschen weiterhin gewährleistet werden kann. Jede Maßnahme, die dazu einen Beitrag leistet, ist nur zu begrüßen“, betont HGV-Präsident Manfred Pinzger.
Nach österreichischem Vorbild schlägt Tschenett vor, den Betrieben eine Prämie zu gewähren, wenn sie Lehrlinge einstellen. In Südtirol wäre eine ähnliche Form laut Landesgesetz grundsätzlich möglich. Anfang 2020 wurde ein Entwurf für Richtlinien zur Vergabe von Lehrlingsprämien vorgelegt. Nachdem dieser bis heute noch nicht genehmigt wurde, sollte der Richtlinienentwurf dahingehend überarbeitet werden, dass auch die Ausbildungsbetriebe jährlich mit einem festzulegenden Prozentsatz auf die Lohn- und Lohnnebenkosten von Lehrlingen bezuschusst werden.
Laut eines Kostenvergleiches des HGV sind die Lohn- und Lohnnebenkosten von Lehrlingen wesentlich höher als in den angrenzenden Ländern Österreich, Deutschland und Schweiz. „Wenn wir die Lehre und die Lehrbetriebe auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten fördern wollen, so müssen die Kosten, die auf einen Lehrbetrieb zukommen, merklich reduziert werden“, fordert HGV-Direktor Thomas Gruber. Der HGV ist jedenfalls bereit, sämtliche Initiativen zu unterstützen, welche zu einer Förderung der Lehre und der Lehrbetriebe beitragen. Es darf nicht passieren, dass die Jugendlichen die ersten sind, welche die wirtschaftliche Rezession verspüren bzw. sogar arbeitslos werden, schreibt der HGV abschließend in der Presseaussendung.