Von: ao
Bozen – Das verarbeitende Gewerbe hat einen Anteil von 25 Prozent am BIP des Landes Südtirol, es ist für 85 Prozent der Exporte und zwei Drittel der Ausgaben in Forschung und Entwicklung in Südtirol verantwortlich und es schafft sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze (neun von zehn Arbeitsplätzen sind unbefristet). „Die Industrie ist eine der Triebfedern für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unseres Landes. Erlaubt man den bereits bestehenden Betrieben sich zu entfalten und zieht man neue an, so schaffen wir Mehrwert, Innovation und hochwertige Beschäftigung“, unterstreicht der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea.
Die verarbeitenden Betriebe sind in der Regel in den Gewerbegebieten angesiedelt. Dort muss es ihnen möglich sein, ihre Tätigkeit ohne unnötige Hindernisse auszuüben. Durch die Gemeindeakustikpläne besteht allerdings in zahlreichen Südtiroler Gemeinden die Gefahr, dass solche eingeführt werden. „Unsere Unternehmen sind in der Ausübung ihrer Tätigkeiten sehr bedacht auf die Umwelt, sie sind energieeffizient, sparsam im Umgang mit Grund und Boden. Es ist jedoch offensichtlich, dass ein Produktionsbetrieb nicht ohne jeglichen Lärm produzieren kann: selbst die modernsten Fabriken, die Roboter, erzeugen Lärm“, erinnert Giudiceandrea.
Das Beispiel von Bozen Süd ist sinnbildlich: dort gibt es Unternehmen, die aufgrund der Lärmeinschränkungen, die strenger als auf nationaler Ebene sind, gezwungen werden könnten, ihre Tätigkeit zu reduzieren. „Die Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen durch immer strengere Auflagen gefährdet die Arbeitsplätze“, warnt der Unternehmerverbandspräsident. „Gerade die Bozner Industriezone hat gezeigt, dass die verarbeitenden Betriebe in den vergangenen Jahren immer innovativer und moderner wurden, und so eine Vorreiterrolle auf internationaler Ebene eingenommen haben. Dank ihnen ist Bozen Süd die Zone mit dem höchsten Mehrwert in der gesamten Landeshauptstadt. Das gleiche gilt auch für viele Gewerbezonen in anderen Südtiroler Gemeinden. In den vielen Gesprächen, die wir mit den Gemeindeverwaltungen geführt haben, haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass die Gewerbezonen der Produktion vorbehalten werden müssen. Anstatt neue Verbote einzuführen, muss auf Maßnahmen – vorrangig im Bereich der Mobilität und der Datenverbindung – gesetzt werden, um diese Zonen noch wettbewerbsfähiger zu machen“, schließt Giudiceandrea.