Von: luk
Bozen – Eine gelingende Jugendpolitik ist Zukunftspolitik – so das Thema der zweitägigen Herbsttagung der 20 Jugenddienste Südtirols, zu dem die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) eingeladen hatte. Den Auftakt bildete der Besuch im Planetarium (Gummer): das Sommerbetreuungsprojekt Space Camp ist ein gutes Beispiel dafür Jugendbildungsprojekte in Kooperation mit anderen auch außerhalb der „üblichen“ Galaxie umzusetzen. Winfried Pletzer vom Bayrischen Jugendring gab am zweiten Tag den rund 50 VertreterInnen der Jugenddienste einen Einblick in eine gelingende Jugendpolitik und unterstrich die Wichtigkeit von Jugend als Standortfaktor.
Vernetzung und Zusammenwirken
Nur eine „vor Ort gestaltete Jugendpolitik“, die die Bedürfnisse ihrer jungen Menschen ernst nimmt und aufgreift, formt sich zu einer gelingenden Jugendpolitik auf Gemeindeebene. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Vernetzung und das lokale Zusammenwirken auf verschiedenen Ebenen, so der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste Karlheinz Malojer in seiner Begrüßung. Der Besuch des Planetariums und der Sternwarte „Max Valier“ in Gummer stand unter diesem Stern.
Space Camp – eine Antwort auf viele Fragen
Spannende Ausflüge ins Weltall, Kometen kochen, Raketen basteln und vieles mehr – Luca Ciprari, Mitarbeiter im Planetarium und David Gruber des Direktor Naturmuseum, zeigten die Möglichkeiten des Planetariums als Vermittler zwischen wissenschaftlicher Fachwelt und jungen Menschen auf. Eine gelungene Kooperation (Jugenddienst Bozen-Land und Planetarium) ist das Sommerprogramm Space Camp. Dieses bot auch heuer GrundschülerInnen unvergessliche Lernerfahrungen im Bereich Astronomie und Weltraumforschung, und war gleichzeitig Antwort von Seiten der Jugenddienste auf den steigenden Bedarf von Seiten der Familien nach qualitativ wertvollen Sommerprojekten.
Jugendpolitik als Standortfaktor für Gemeinden mit Zukunft
Winfried Pletzer (Bayrischen Jugendring und dort Referent für kommunale Jugendpolitik) führte durch den zweiten Tag der Herbsttagung, an der rund 50 Mitarbeitenden der Jugenddienste zusammengekommen waren. „Eine gelingende kommunale Jugendpolitik, sprich Jugendpolitik auf Gemeindeebene, ist ein Standortfaktor für Gemeinden mit Zukunft.“, so Pletzer. Viele politische Entscheidungen, die den Alltag und das direkte Lebensumfeld von jungen Menschen betreffen, werden auf Gemeindeebene getroffen: öffentliche Infrastruktur, politische Maßnahmen, aber auch Angebote der Jugendarbeit.
Schaffung der Rahmenbedingungen vor Ort für die Schaffung attraktiver Zukunftsgemeinden
Südtirolweit gibt es zwanzig Jugenddienste, welche meist gemeindeübergreifend tätig sind und deshalb in fast allen 116 Gemeinden präsent sind. Die Jugenddienste schaffen bzw. fördern die Rahmenbedingungen vor Ort für eine gute Entwicklung und Entfaltung junger Menschen und sind deshalb auch Referenzpunkt für Jugendpolitik auf Gemeindeebene, so Pletzer. Auch bzw. gerade mit Blick auf den demografischen Wandel, die Abwanderung junger Menschen aus strukturschwachen Gebieten, die Integration und Migration ist eine Stärkung der Jugendpolitik und damit die Schaffung attraktiver Zukunftsgemeinden unumgänglich. “Wichtig ist dabei stets zu beachten, dass sich die Gemeinden hinsichtlich ihrer Struktur, Größe, Tradition und Voraussetzungen unterscheiden, so dass unterschiedliche Konzepte der Jugendpolitik entwickelt bzw. auf die lokalen Gegebenheiten adaptiert werden müssen.”
Jugendpolitik ist Gestaltungspolitik
Gemeinsam machten sich die Jugenddienste Gedanken wie gelingende Jugendpolitik gestaltet werden kann, wo müssen Impulse gesetzt werden, wo und wie erfolgreich planend und gestaltend sollten sich die Gemeinden gemeinsam für und mit jungen Menschen einsetzen. „Die aktuelle Herausforderung – wie auch die künftige – besteht zunächst darin, Jugendpolitik nicht länger als Problem- und Krisenbewältigungspolitik zu verstehen, sondern als einen eigenständigen Politikbereich für die Generation Jugend.“, schloss Pletzer die Herbsttagung der Jugenddienste ab.