Von: bba
Bozen – Warum gerade in Zukunft die Vertretung des Handwerks in den Gemeindestuben unverzichtbar ist, hat der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) vor kurzem bei seiner Auftaktveranstaltung für die Gemeinderatswahlen aufgezeigt.
Zirka 150 Handwerker sitzen derzeit in Südtirols Gemeinderäten, davon sind 16 Bürgermeister. „Eine starke Präsenz in der Gemeindepolitik bedeutet, bei wichtigen Themen mitreden zu können wie zum Beispiel, wenn es um öffentliche Aufträge, lokale Steuern, Gewerbezonen, Infrastrukturprojekte oder das neue Raumordnungsgesetz geht“, betonte lvh-Vizepräsident Hannes Mussak im Rahmen der Auftaktveranstaltung, „die im Herbst anstehenden Gemeinderatswahlen stellen für die Südtiroler Unternehmerschaft eine bedeutende Chance der Mitgestaltung dar, die wir unbedingt nutzen sollten und wir werden die Handwerker dabei unterstützen.“
Bereits im Jahr 2015 hatten sich 228 Kandidaten aus dem Handwerk der Gemeinderatswahl gestellt. Ziel ist es heuer, ebenso viele Handwerker für die bevorstehende Wahl zu motivieren. Warum sich Handwerkerinnen und Handwerker der Wahl stellen sollten, erläuterte die Bürgermeisterin von Mölten, Angelika Wiedmer Perkmann: „Handwerker sind Visionäre und Innovationsgeister, die es in der Gemeindepolitik unbedingt braucht. Zudem benötigt das Handwerk auf Gemeindeebene Ansprechpartner für seine Bedürfnisse und Interessen, welche durch die konstruktive Mitarbeit der Unternehmer im Ort bestens vertreten werden können.“ Klare Worte sprach auch der Vizebürgermeister von Bozen Luis Walcher. „Covid-19 bringt ganz neue Herausforderungen, aber auch neue Chancen mit sich. Entsprechend wird es in den nächsten fünf Jahren darum gehen, Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft zu schaffen. Das Handwerk ist in jeder Gemeinde ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder und sollte unbedingt mit am Tisch sitzen, wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden. Mit einem starken Verband im Rücken, präsentiert sich der lokale Handwerksvertreter mit einer starken Stimme, die wir zukünftig mehr denn je benötigen“, betonte Walcher.
Auch Entwicklungs- und Mentaltrainer Valentin Piffrader motivierte die Teilnehmer. Durch Mut und Eigenverantwortung könne auf Gemeindeebene viel bewegt und geleistet werden.
Unterstützung durch den Verband
Auch dieses Jahr erhalten alle Handwerkskandidaten, welche von der Ortsgruppe nominiert werden, individuelle Unterstützung. „Es sollte keinen Gemeinderat ohne eine Handwerksvertretung geben. Entsprechend werden wir unsere Kandidaten vor, während und auch nach der Wahl mit verschiedensten Instrumenten und Beratungen unterstützen und begleiten“, erklärte Mussak abschließend. Geplant seien verschiedene digitale Informationsformate, Filmclips, Social Media Marketing sowie auf Wunsch individuelle Servicepakete. Großer Wert wird auf den kontinuierlichen Meinungsaustausch zwischen den Handwerksvertretern in den Gemeinden und dem lvh gelegt.