Von: mk
Bozen – Am Freitag wurden im Rahmen einer Festveranstaltung im NOI die ersten zertifizierten KlimaGemeinden prämiert. Neben sieben Südtiroler Gemeinden erhielt auch eine Gemeinde aus der Toskana eine Auszeichnung für die erbrachten Leistungen in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik.
Für ihr konkretes Handeln in Sachen Klimaschutz erhielten St. Ulrich, Jenesien, Truden, Lana, Sterzing, Deutschnofen und Meran von Landesrat Richard Theiner, Gemeindeverbandspräsident Andreas Schatzer und KlimaHaus-Direktor Ulrich Santa die KlimaGemeinde-Plakette überreicht. Die Gemeinde Vaiano bei Prato ist die erste Gemeinde außerhalb der Provinzgrenzen, die den Zertifizierungsprozess erfolgreich abgeschlossen hat. Insgesamt sind bisher 21 Gemeinden dem Programm der KlimaHaus Agentur beigetreten.
Leitfaden zur kontinuierlichen Verbesserung
Das Programm KlimaGemeinde unterstützt öffentliche Verwaltungen dabei, Maßnahmen zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz zu erarbeiten und erfolgreich umzusetzen. Dabei werden dem Energieteam der Gemeinde auch operative Instrumente zum Energie- und Ressourcenmanagement, zur systematischen Ermittlung der Bereiche mit den größten Verbesserungspotenzialen sowie zur Planung der dafür notwendigen Maßnahmen zur Verfügung gestellt.
Eine ganz zentrale Rolle nimmt die laufende Überprüfung der Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen ein. Letztlich werden die Erfolge der Gemeinden bewertet und bei Erreichen der gesteckten Ziele mit einer Zertifizierung belohnt. Fachlich begleitet werden die Verwaltungen auf ihrem Weg zur KlimaGemeinde von eigens dafür geschulten Beratern.
Viele Wege führen zur KlimaGemeinde
Bei der Vorstellung der prämierten KlimaGemeinden hat sich gezeigt, dass sich den Kommunen dabei sehr vielfältige Handlungsfelder bieten. Diese reichen von der energetischen Gebäudesanierung, der Umstellung der öffentlichen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, der Effizienzverbesserung bei Infrastrukturen wie dem Trinkwassernetz, über die Schaffung von Radwegen, dem Car-Sharing, der Errichtung von Elektroladesäulen, der Nutzung erneuerbarer Energien wie Fotovoltaik und Biomasse, der Errichtung von Fernwärmenetzen bis hin zu allgemeinen Sensibilisierungsmaßnahmen, der Einrichtung von Energieberatungsstellen oder der Förderung lokaler Lebensmittel in der Schulmensa.
Südtirol auf dem Weg zum KlimaLand
Landesrat Richard Theiner zeigte sich überzeugt von der Initiative: “Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe und kann nur erfolgreich sein, wenn sich die großen politischen Weichenstellungen bis auf die unterste Verwaltungsebene herunterbrechen lassen. Dazu bedarf es jenseits aller langfristigen Zielformulierungen aber auch konkreter Maßnahmen. Von daher ist das Programm KlimaGemeinde einen ganz zentraler Baustein zur Umsetzung unserer KlimaLand-Strategie. Die Gemeinden sind aber auch der Schlüssel zur Einbindung der Bevölkerung, letztlich wird gelebter Klimaschutz immer von engagierten Bürgern getragen.“
Klimaschutz, der sich lohnt
„Neben dem Beitrag zum Klimaschutz sollen sich die umgesetzten Maßnahmen aufgrund der Einsparungen für die Gemeinden letztlich aber auch lohnen.“, fasst Direktor Ulrich Santa die Vorteile zusammen, „Zudem können durch die Bereitstellung eines neuen oder der Verbesserung eines bestehenden Dienstes oder einer Infrastruktur die Lebensqualität für den Bürger verbessert und die Zertifizierung erfolgreich für das Standortmarketing in Sachen Nachhaltigkeit eingesetzt werden.“